Highligen drei Koenige
© Sony Pictures

Die Highligen Drei Könige

(„The Night Before“ directed by Jonathan Levine, 2015)

Die Highligen drei Koenige
„Die Highligen Drei Könige“ läuft ab 26. November im Kino

Eine Tradition, die verpflichtet: Seit ihrer High-School-Zeit schon treffen sich die drei Freunde Ethan (Joseph Gordon-Levitt), Isaac (Seth Rogen) und Chris (Anthony Mackie) jeden Heiligabend, um gemeinsam durch New York City zu streifen und zu feiern. Doch jede Tradition hat einmal ein Ende, zu unterschiedliche Richtungen haben die Lebenswege der drei genommen. Ein letztes Mal will das Trio aber noch los, um es so richtig krachen zu lassen. Und es weiß auch schon wie: Durch eine glückliche Fügung sind Ethan drei Karten für die legendäre Weihnachts-Nussknacker-Party in die Hände gefallen, zu der die drei Jahr für Jahr schon wollten. Ganz so einfach wie vorgestellt ist das Unterfangen jedoch nicht, da die drei auf dem Weg von einem Chaos ins nächste stolpern.

Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Levine, der sich zuletzt mit ungewöhnlichen Filme wie der Krebstragikomödie 50/50 und der Zombieliebeskomödie Warm Bodies einen Namen gemacht hat, trifft auf die „Typen von Das ist das Ende und Bad Neighbors“ (so das Plakatzitat). Und das auch noch an Weihnachten. Da dürfte so mancher etwas skeptisch reingeschaut haben: Passt das überhaupt zusammen? Die Antwortet mit dem Titel Die Highligen Drei Könige ist der erste Film für 2015, der sich der Weihnachtsthematik annimmt, und im Ergebnis tatsächlich so wild zusammengewürfelt, wie er sich anhört – eine sehr stark episodenhafte Geschichte, die sich nicht entscheiden kann, was sie sein will.

Das Thema Drogen, welches im deutschen Titel angekündigt wird, ist zwar nicht annähernd so relevant für den Film, wie man vermuten könnte. Immerhin bietet es aber den Anlass für eine Reihe von Gags, die von wunderbar bis peinlich reichen. In die erste Kategorie fällt beispielsweise der Running Gag, dass Michael Shannon als skurriler Dealer Mr. Green für die rauschhaften Erleuchtungen seiner Protagonisten zuständig ist. Dass Isaac sich im Drogenfieber komplett zum Idioten macht, ist hingegen ein doch eher müder Einfall. Zwischen diesen beiden Extremen schwankt Die Highligen Drei Könige dann auch ständig hin und her, der tendenziell derbe Humor ist sowohl für Lachanfälle wie auch für gelegentliches Gähnen verantwortlich.

Doch Levine und seiner Drehbuchcrew ging es ohnehin nur teilweise um den Angriff aufs Zwerchfell, auch Tränendrüse und Herz werden hier ins Visier genommen. Und dafür ist in erster Linie die Figur von Ethan angedacht, der mit 33 noch immer nicht über den Tod seiner Eltern hinweg ist, es nie geschafft hat, erwachsen zu werden, und zudem seine Beziehung mit Diana (Lizzy Caplan) vergeigt hat. Der insgesamt eine so arme Sau ist, dass der Film einem das Herz zuschnürt. Dass dies alles nicht so bleiben darf, ist klar, als Weihnachtsfilm muss man dem Publikum auch ein paar positive Nachrichten mit auf den Weg geben; die Protagonisten werden deshalb alle eine Entwicklung durchmachen und erkennen, worauf es im Leben ankommt.

Vorhersehbar? Ja, das ist es, nach einem schön märchenhaften Einstieg verliert sich Die Highligen Drei Könige zunehmend in Klischees. Und doch hat der Film eben seine Momente, sei es bei den Anspielungen auf andere Filme, bei den Begegnungen mit anderen Figuren, den Traditionen seiner drei Protagonisten. Und die Schleichwerbung von Red Bull ist so herrlich übertrieben, dass sie das Prinzip der Schleichwerbung gleichzeitig karikiert. Wer nicht ohne seinen jährlichen Weihnachtsfilm leben kann, der darf hier einen der netteren Vertreter finden, auch die Liebhaber besagten derben Humors können mal reinschauen. Eine neue Tradition wird der Film jedoch eher nicht begründen, dafür ist er trotz des sympathischen Trios dann doch zu austauschbar.



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Vorhersehbar, uneinheitlich, oft auch nur mäßig lustig: „Die Highligen Drei Könige“ ist weit davon entfernt, ein neuer Weihnachtsklassiker zu sein. Nett ist der Film aber, hat einige witzige Einfälle und geht zuweilen trotz seiner Klischees sehr zu Herzen.
6
von 10