Oldboy
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Kritik

„Oldboy“
„Oldboy“ // Deutschland-Start: 2. September 2004 (Kino) // 25. August 2017 (DVD)

Nachdem ich den Film vor ungefähr einem Jahr das erste Mal gesehen hatte, durfte ich nun zum wiederholten Male dieses Meisterwerk genießen. Genießen ist dabei genau das richtige Wort, denn in ca. 115 Minuten Laufzeit zaubert der Südkoreaner Chan-wook Park einen der brillantesten Filme überhaupt auf die Leinwand. Der Zuschauer durchlebt ein Meer der Gefühle, die eben einen Menschen auszeichnen. Zwischen Hass, Liebe, Verzweiflung, Trauer, Genugtuung und Erleichterung bietet der Film wunderschöne Bilder und einen einzigartigen Soundtrack, der von Yeong-wook Jo stammt.

Die Geschichte handelt von einem Mann, namens Oh Dae-su (Min-sik Choi), der entführt und für 15 Jahre eingesperrt wird, ohne den Grund zu erfahren. Er verbringt die lange Zeit seiner Gefangenschaft damit, seinen Körper zu trainieren und sich über einen Fernseher – seine einzige Verbindung zur Außenwelt – weiterzubilden. Nachdem er nach exakt 15 Jahren freigelassen wird, treibt ihn als erstes die Gier nach Rache voran. In seinem Blutrausch trifft er auf die bezaubernde Mi-do (Hye-jeong Kang), in die er sich auch sofort verliebt. Gemeinsam mit ihr erfährt er, wo sein ehemaliges Gefängnis steht und wer der Aufseher ist. Wer der Auftraggeber für Oh Dae-sus Entführung war, bleibt zunächst unklar. Der Zuschauer weiß genauso wenig wie der Hauptdarsteller und entdeckt gemeinsam mit ihm nach und nach die Intrigen eines grausamen Racheaktes, dessen Drahtzieher Woo-jin Lee (Ji-tae Yu) ist, ein ehemaliger Schulkamerad von Oh Dae-su. Der wahre Grund der Entführung wird so manchen verstören und auch die Tatsache dass die wirklich wichtige Frage „Warum wurde er freigelassen?“ der Frage „Warum wurde er eingesperrt?“ vorzuziehen ist…

Ständig wird der Zuschauer mit Gefühlen konfrontiert und quasi aufgefordert, eine Position einzunehmen. Durch den ständigen Tempo- und Gemütszustand-Wechsel des Filmes ist dies aber sehr anstrengend und man lebt regelrecht den Film wie eine persönliche Erfahrung. Chan-wook Park schafft es mit dem zweiten Teil seiner Rache-Trilogie (nach Sympathy For Mr.Vengeance und vor Lady Vengeance) neue Maßstäbe zu setzen und sein Publikum zu schocken und gleichzeitig zu unterhalten. Selten arbeitet mein Gehirn so erbarmungslos intensiv wie nach Oldboy und auch noch Stunden nach den Film erklingen im meinen Kopf die klassischen Klänge des genialen Soundtracks.

Credits

OT: „Oldboy“
Land: Südkorea
Jahr: 2003
Regie: Chan-wook Park
Vorlage: Garon Tsuchiya, Nobuaki Minegishi
Drehbuch: Jo-yun Hwang, Jun-hyung Lim  Chan-wook Park
Musik: Young-wuk Cho
Kamera: Chung-hoon Chung
Besetzung: Min-sik Choi, Hye-jeong Kang, Ji-tae Yu

Trailer

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