Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich das Erstlingswerk von Quentin Tarantino gesehen habe, aber es ist klar, dass der Film immer noch verdammt gut ist und er trotz seines Alters modern und frisch wirkt. Immer noch fasziniert mich die Tatsache, dass das „Wunderkind“ mit einem so minimalen Set und Budget einen so genialen Film hinbekommen hat. Die Story ist eigentlich sehr schlicht und dreht sich um einen Diamantendiebstahl, der fehlgeschlagen ist.
Mr. Blonde (Michael Madsen) beginnt, nachdem der Alarm ausgelöst wurde, wie wild um sich zu schießen und richtet ein Blutbad an. Mr. Blue (Eddie Bunker) und Mr. Brown (Quentin Tarantino) sterben auf der Flucht, während Mr. Orange (Tim Roth) durch einen Bauchschuss am verbluten ist. Mr. White (Harvey Keitel) bringt schlussendlich den Verletzten zum vereinbarten Treffpunkt. Der Zuschauer erfährt dies jedoch erst nach und nach, denn der Film beginnt mit einem blutenden Mr. Orange und einem hysterischen Mr. White, der ihn zu dem mit Joe Cabot (Lawrence Tierney) vereinbarten Checkpoint fährt.
Der Rest des Streifens spielt – mit kleinen Ausnahmen – ausschließlich in einer Lagerhalle, dem famosen Treffpunkt, ab. Nach Ankunft von Mr. White und Mr. Orange treffen zuerst Mr. Pink (Steve Buscemi) und dann der Psychopath Mr. Blonde im Versteck ein. Der Zuschauer erlebt geniale Dialoge zwischen den Charakteren, hervorragende Schauspielleistungen und eine unvergessliche Folterszene, bis endlich Joe und sein Sohn Nice Guy Eddie (Chris Penn) im Versteck ankommen. In der Zwischenzeit sind die Gangster zum Schluss gekommen, dass es unter ihnen einen Verräter geben muss, denn die Cops waren viel zu schnell am Tatort. In diversen Flashbacks erfährt man nun, wer die einzelnen Charaktere sind, wie der Überfall geplant wurde und wer nun eigentlich der Verräter ist. Der Überfall selbst fehlt jedoch komplett. Genau das macht auch den Reiz am Film aus, da sich zwar alles um den Raub dreht, das Delikt aber nie gezeigt wird.
Die musikalische Untermalung ist, wie bei Quentin Tarantino üblich, selbst von ihm gewählt und besteht aus diversen Pop-Songs, die sehr passend sind und nicht als Score, sondern als „reale“ Musik im Film vorkommen. Wenn etwa Mr. White das Autoradio einschaltet, hört dies auch der Kinobesucher, schaltet er es ab, gibt es auch keine Musik mehr.
OT: „Reservoir Dogs“
Land: USA
Jahr: 1992
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Kamera: Andrzej Sekuła
Besetzung: Harvey Keitel, Tim Roth, Chris Penn, Steve Buscemi, Lawrence Tierney, Michael Madsen
Sundance 1992
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