Das wohl berühmteste Liebesdrama der Welt in einem modernen Verona der Zukunft, in dem edle Schwerter durch äußerst effiziente Knarren ersetzt wurden. So könnte man Baz Luhrmanns Romeo + Julia mit wenigen Worten zusammenfassen.
In rund zwei Stunden Spielzeit wird Shakespeares Drama zwar nicht neu erfunden, aber eine neue Perspektive geschaffen. Romeo (Leonardo DiCaprio), der der Montague-Familie angehört, verliebt sich in Julia (Claire Danes), die Tochter des Capulet-Bosses. Das Problem: die beiden Familien – die mehr einer Gang ähneln – sind verfeindet und hassen sich abgrundtief. Eine Beziehung zwischen den beiden Verliebten sorgt somit für mächtig Trubel bei den Clans und löst schließlich einen regelrechten Krieg zwischen den verfeindeten Lagern aus. Trotz der Warnungen des Pfarrers (Pete Postlethwaite) heiratet Romeo seine Geliebte in geheimen und man möchte meinen die Liebe habe einmal mehr gesiegt. Doch wer Shakespeares Werk kennt, der weiß, dass es das Schicksal mit den beiden Turteltauben nicht gut meint.
Das tragische Ende wurde auch im Film gut inszeniert und bringt den ultimativen Liebesbeweis sehr gut rüber. Alles im allem ein solider, wenn auch gewagter Film. Schauspielerisch gesehen bietet der Film nur durchschnittliche Kost, aber die Coolness der Charaktere und die meiner Meinung nach gut gelungene Umsetzung eines post-modernen Veronas (samt Strand und Meer!?!) sorgt für frischen Wind.
Dass die Akteure die gehobene Sprache der Buchvorlage verwenden, kommt auch gut an und entfremdet das Thema nicht allzu sehr. Die Musik von Nellee Hooper hingegen manifestiert sich wiederum als sehr rockig und zeitgemäß, was den Film den richtigen Unterton verpasst. Bestimmt kein Spitzenfilm, aber dennoch ein Streifen, den man gesehen haben sollte.
OT: „Romeo + Juliet“
Land: USA
Jahr: 1996
Regie: Baz Luhrmann
Drehbuch: Craig Pearce, Baz Luhrmann
Vorlage: William Shakespeare
Musik: Nellee Hooper, Marius de Vries, Craig Armstrong
Kamera: Donald M. McAlpine
Besetzung: Leonardo DiCaprio, Claire Danes, Pete Postlethwaite
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