Die durch die Hoelle gehen
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Die durch die Hölle gehen

Kritik

„Die durch die Hölle gehen“ // Deutschland-Start: 8. März 1979 (Kino) // 13. Dezember 2019 (DVD/Blu-ray)

Schon viel darüber gelesen und gehört, aber nun kann ich endlich meinen eigenen Senf zum Werk von Michael Cimino dazugeben. Anfangs dachte ich, dass die Spieldauer von 182 Minuten bestimmt zu lang sein würde, aber das war nicht der Fall. Die drei Stunden gehen vorbei, als wäre nichts gewesen, und das nicht wegen der tollen Action. Es handelt sich viel mehr um die Authentizität, die der Film in sich birgt.

Die Geschichte erzählt von einer Gruppe junger, naiver Arbeiter aus Pennsylvania, die in den Vietnamkrieg berufen werden. Anfangs werden darüber noch Scherze und Witze gemacht, doch im asiatischen Land wird ihnen bald klar, dass die Wirklichkeit grausamer ist, als sie erwartet hatten. Michael (Robert De Niro), Nick (Christopher Walken) und Steven (John Savage) geraten in Gefangenschaft der Vietcong und werden ungewollte Akteure eines perversen sowie gefährlichen Spiel: dem russischen Roulette. Ihre Folterer zwingen sie dazu, gegeneinander dieses grausame Spiel zu spielen und amüsieren sich dabei herrlich. Irgendwie gelingt es aber den dreien sich zu befreien und davon zu kommen. Von hier an aber trennen sich ihre Wege. Steven verliert beide Beine, Nick wird in Saigon zu einem „Profi“ des russischen Roulettes und Michael fliegt wieder in die USA zurück. Dort angekommen trifft er auf alte Bekannte wie Stosh (John Cazale) und Linda (Meryl Streep), die Freundin von Nick. Schon immer fühlte Michael sich von ihr angezogen und nun da Nick anscheinend in Vietnam spurlos verschwunden ist, macht er auch keinen Hehl mehr daraus. Von Gewissensbissen heimgesucht kehrt er aber nach Saigon zurück, wo er sich auf die Suche von Nick macht.

Eindeutig einer der tiefgehendsten Antikriegsfilme die ich gesehen habe. Vor allem zu erwähnen ist dabei, dass der Film bis auf die Szenen im Gefangenenlager komplett auf die Kriegsschauplätze verzichtet und mehr das zivile Leben der einzelnen Darsteller beleuchtet. Gerade das geht einem so richtig unter die Haut und lässt den Kriegszustand surreal erscheinen, genauso wie es die jungen Männer anfangs nicht wahrhaben wollen. Die fünf gewonnen Oscars sprechen wohl für sich, auch wenn ich nicht unbedingt viel von dieser Auszeichnung halte. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass der Film natürlich auch ein wenig kritisch betrachtet werden sollte, da er eine Perspektive durch die westliche Brille liefert, auf die Gegenseite aber verzichtet.

Credits

OT: „The Deer Hunter“
Land: USA
Jahr: 1978
Regie: Michael Cimino
Drehbuch: Deric Washburn
Musik: Stanley Myers
Kamera: Vilmos Zsigmond
Besetzung: Robert De Niro, John Cazale, John Savage, Meryl Streep, Christopher Walken

Bilder

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1979 Bester Film Sieg
Beste Regie Michael Cimino Sieg
Bester Hauptdarsteller Robert De Niro Nominierung
Bester Nebendarsteller Christopher Walken Sieg
Beste Nebendarstellerin Meryl Streep Nominierung
Bestes Original-Drehbuch Nominierung
Bester Schnitt Sieg
Bester Sound Sieg
Beste Kamera Vilmos Zsigmond Nominierung
British Academy Film Awards 1980 Bester Film Nominierung
Beste Regie Michael Cimino Nominierung
Bester Hauptdarsteller Robert De Niro Nominierung
Beste Hauptdarstellerin Meryl Streep Nominierung
Bestes Original-Drehbuch Nominierung
Bester Nebendarsteller Christopher Walken Nominierung
Bester Schnitt Sieg
Beste Kamera Vilmos Zsigmond Nominierung
Bester Sound Sieg
Golden Globe Awards 1979 Bester Film – Drama Nominierung
Beste Regie Michael Cimino Sieg
Bester Hauptdarsteller – Drama Robert De Niro Nominierung
Bestes Drehbuch Nominierung
Bester Nebendarsteller Christopher Walken Nominierung
Beste Nebendarstellerin Meryl Streep Nominierung

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