Dies ist also das Regiedebüt von George Clooney. Gar nicht schlecht, was der Hollywood-Star da auf die Beine gestellt hat. Sein Streifen basiert auf den Memoiren des amerikanischen Showmasters Chuck Barris. Was wahr und was erfunden ist, kann ich nicht beurteilen, da mir die Person bisher total unbekannt war.
Angesiedelt in den 60ern rekonstruiert der Film den Karrierebeginn von Barris (Sam Rockwell). Er träumt davon, ganz groß im Showbusiness rauszukommen, doch anfangs finden seine Sendungen keinen großen Anklang. Er führt ein bescheidenes Leben mit seiner etwas ausgeflippten Freundin Penny (Drew Barrymore), doch als er mit „The Dating Game“ (in Deutschland als „Herzblatt“ bekannt) endlich den Durchbruch schafft, soll sich dies schlagartig ändern. Seine Shows begrenzen sich meist darauf, Menschen lächerlich zu machen, und sind größtenteils total niveaulos. Der an Minderwertigkeitskomplexen leidende Fernsehmann umgibt sich in seiner Freizeit mit zahlreichen, schönen Frauen. Obwohl er mit Penny schon lange zusammen ist, hat er nicht vor sich fest zu binden: Er erinnert sich dabei an die Ehe seiner Eltern. Noch bevor er reich und berühmt wurde, machte er die Bekanntschaft von Jim Byrd (George Clooney), einem Funktionär der CIA. Da er damals das Geld brauchte, akzeptierte er, als Geheimagent der USA zu dienen. Da man in diesem Geschäft aber nicht einfach aussteigen kann, beginnt er über die Jahre ein Doppelleben zwischen Show und Geheimmissionen zu führen. Bei seinen Aufträgen arbeitet er oft mit der Femme fatale Patricia (Julia Roberts) zusammen, mit der er auch eine Affäre beginnt. Als er am Gipfel des Show-Olymps angekommen ist, scheint aber der Schuss bald nach hinten los zu gehen. Der chaotische Mann verliert mehr und mehr die Kontrolle, vor allem die Mordaufträge für die CIA machen in zu schaffen…
Ich finde es ist relativ schwierig, eine gute Zusammenfassung über den 110 Minuten langen Film zu liefern, ohne dabei all zu viel vorwegzunehmen. Andererseits muss ich zugeben, leicht verwirrt zu sein. Es fiel mir recht schwer zu unterscheiden, was nun Realität und was Hirngespinste sind, oder ob es gar nicht nötig ist, diese Unterscheidung zu machen. Vermutlich war das von Clooney auch so gewollt. Die zwischendurch vorkommenden „echten“ Interview-Sequenzen mit Barris Freunden und Bekannten geben dabei auch nicht unbedingt mehr Informationen. Alles im allen ein sehenswerter Film, vor allem wegen der grandiosen Leistung von Sam Rockwell, der absolut glaubwürdig seinen Part spielt. Witzig auch die Gastauftritte von Brad Pitt und Matt Damon in der Herzblatt-Show, wo sie als Verlierer heimgehen müssen. Die Musik von Alex Wurman ist passend und ständig präsent. Vielleicht würde man den Streifen noch mehr schätzen, wenn man sich mit dem Leben von Chuck Barris befasst, aber auch ohne jeglichen Hintergrund finde ich ihn durchaus unterhaltsam.
OT: „Confessions Of A Dangerous Mind“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: George Clooney
Drehbuch: Charlie Kaufman
Vorlage: Chuck Barris
Musik: Alex Wurman
Kamera: Newton Thomas Sigel
Besetzung: Sam Rockwell, Drew Barrymore, George Clooney, Julia Roberts, Rutger Hauer
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
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Berlinale | 2003 | Bester Schauspieler | Sam Rockwell | Sieg |
Berlinale 2003
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