Das Schloss im Spinnwebwald

Das Schloss im Spinnwebwald

Kritik

Der DVD-Rücken verspricht einen der bekanntesten Filme von Akira Kurosawa, aber leider konnte er mich nicht so begeistern wie der erst vor kurzem gesehen Yojimbo. Nichts desto trotz enthält auch dieses Werk des japanischen Ausnahmeregisseurs wunderbare Bilder. Der 110 Minuten lange Streifen ist komplett in Schwarz-Weiß, was mir in der Regel egal ist, aber hier sehnte ich mich oft nach tollen Farben. Die Burg und die detaillierten Rüstungen der Samurai schreien regelrecht danach.

Die Story handelt dabei hauptsächlich von zwei Bushis, nämlich Taketori Washizu (Toshirô Mifune) und Yoshiteru Miki (Akira Kubo). Als sie von einem erfolgreichen Feldzug nach Hause reiten, müssen sie den Spinnwebwald durchqueren. Dort erscheint den beiden Kriegern ein Geist, der ihnen ihre glorreiche Zukunft schildert. Demnach soll Taketori der Herr im Nordhaus und später sogar der Herr des Spinnwebschlosses werden. Miki hingegen soll der neue Hauptmann werden. Die beiden wissen nicht recht, was sie von der mysteriösen Erscheinung halten sollen, aber als dann die erste Prophezeiung zutrifft und Taketori einen beachtlichen Rang erreicht, beginnen beide an die Worte des Geistes zu glauben. Als der neue Herr des Nordhauses mit seiner Frau Asaji Washizu (Isuzu Yamada) darüber spricht, empfiehlt sie ihm den Schlossherrn zu erledigen, damit sich die zweite Vorhersage so schnell wie möglich erfüllt. Der tapfere Samurai hört auf seine Gemahlin, aber von nun an soll der Tod seines Herren ihn in den Wahnsinn treiben…

Gößtenteils fand ich den Film recht fad und ich hatte Mühe ihm meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Der überaus dramatische Schluss entschädigt dann aber mit einem wie immer genialen Toshirô Mifune, der von Pfeilen durchbohrt wird. Die Synchronisation ist bestimmt nicht die schlechteste, aber ich würde jeden den Originalton mit deutschen Untertitel empfehlen. Vor allem Toshirô Mifune klingt im Original einfach viel besser. Der Soundtrack stammt von Masaru Satô, aber ehrlich gesagt kam es mir vor, als existiere so etwas wie eine Score überhaupt nicht. Den Mix zwischen Fantasy-Elementen und der Samurai-Ära fand ich übrigens sehr interessant. Sollte man zufällig über den Film stoßen, kann man die eher kurze Laufzeit sicherlich dafür opfern, kaufen würde ich ihn aber nicht.

Credits

OT: „Kumonosu jô“
IT: „Throne of Blood“
Land: Japan
Jahr: 1957
Regie: Akira Kurosawa
Drehbuch: Shinobu Hashimoto, Ryūzō Kikushima, Akira Kurosawa, Hideo Oguni
Vorlage: William Shakespeare
Musik: Masaru Sato
Kamera: Asakazu Nakai
Besetzung: Toshiro Mifune, Isuzu Yamada, Takashi Shimura

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