Gibt es nicht schon genug Zombie-Filme? Nachdem ich die gut 100 Minuten des neuen Francis Lawrence-Streifens gesehen habe, lautet die Antwort ganz klar: Nein! Das scheinbar abgedroschene Thema erlebt hiermit sein x-tes Revival. Mal abgesehen von den ganzen Horror-Remakes, die gerade den Markt überschwemmen, versucht man hier aber etwas Neues zu schaffen. Der Regisseur konnte mich damals mit Constantine zwar nicht gerade vom Hocker hauen, dafür überzeugt mich sein letzter Streich aber umso mehr.
Die Story selbst schmeckt anfangs ziemlich nach Deja-vu, doch nach und nach entwickelt sie sich zu einem eigenständigen Werk. Ein scheinbar unheilbarer Virus ist über New York hergefallen. Die Wissenschaftler glaubten anfangs, einen Wirkstoff gegen Krebs erfunden zu haben, im Nachhinein erwies sich der „KV-Virus“ aber als letale Fehleinschätzung. In kürzester Zeit wird die amerikanische Weltmetropole mit dem Schädling infiziert, die Militärs sehen sich gezwungen die Stadt abzuriegeln, um die Krankheit in den Griff zu bekommen, doch vergebens. Dies alles erfährt der Zuschauer aber nur tröpfchenweise, denn Dreh und Angelpunkt ist Robert Neville (Will Smith), ein brillanter Wissenschaftler der Army, der mittlerweile der anscheinend letzte Überlebende in einem ausgestorbenen und verwilderten Big Apple ist. Gemeinsam mit seinem treuen Schäferhund Sam versucht er fieberhaft ein Gegenmittel zu finden. Tagsüber kann er sich frei bewegen, sobald aber die Sonne am Horizont verschwindet, wird es höchste Zeit, seine befestigte Wohnung aufzusuchen. In der Nacht treiben nämlich die mutierten und höchst aggressiven Infizierten ihr Unwesen. Als Robert eines Tages in eine seiner eigenen „Zombie-Fallen“ tappt und sich bis tief in die Nacht nicht befreien kann, scheint alles verloren zu sein. Nachdem er den schmerzlichen Verlust seines Hundes hinnehmen musste und sich in eine aussichtslose Lage manövriert hat, erhellt plötzlich ein starkes UV-Licht die dunkle Nacht, das die Bestien zurückschrecken lässt. Dachte Robert bisher, dass er alleine in New York ist, so wird er nun eines besseren belehrt…
In der Tat nichts Innovatives, aber wie eingangs erwähnt weist der Film so einiges an Eigenständigkeit auf. Will Smith spielt seine Rolle überzeugend, auch wenn natürlich die (Hollywood-typischen) pathetischen Momente nicht fehlen. Die musikalische Untermalung fehlt hingegen (fast) komplett und unterstreicht somit die gähnende Leere der Großstadt. Lediglich in Roberts Apartment ertönen des öfteren Reggae-Tunes von Bob Marley. Kein Zufall, denn der großartige, jamaikanische Künstler starb 1981 wegen Hautkrebs. Auch der Titel selbst ist eine klare Hommage an das Legend-Album, eine der meistverkauftesten Reggae-Compilations.
Das Ganze ist auf jeden Fall einen Blick wert, auch wenn mich persönlich die atemberaubenden Bilder eines toten New Yorks mehr interessiert haben als der „nette“ Plot nebenher.
OT: „I Am Legend“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Francis Lawrance
Drehbuch: Mark Protosevich, Akiva Goldsman
Vorlage: Richard Matheson
Musik: James Newton Howard
Kamera: Andrew Lesnie
Besetzung: Will Smith, Alice Braga, Dash Mihok
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