Schon immer fand ich das Foto, auf dem James Dean in seiner weltbekannten Pose mit Zigarette zu sehen ist, wunderbar. Endlich durfte ich auch den Film sehen, zu dem das Poster gehört. Obwohl ich wusste, dass der Streifen mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, kam es mir nicht vor einen alten Schinken zu sehen. Die ca. 110 Minuten Laufzeit stellen eine optimale Länge dar und genügen, um den Inhalt interessant rüber zu bringen.
Die Story handelt von einer Gruppe Jugendlicher, die es allesamt leid sind, von ihren spießigen Eltern bevormundet zu werden. Allen voran ist da Jim Stark (James Dean), der sich in seiner neuen Heimatstadt gleich einen Namen machen will. Er versucht, durch waghalsige Autorennen oder witzige Kommentare im Schulunterricht auf sich aufmerksam zu machen und vor allem das Interesse der hübschen Judy (Natalie Wood) zu wecken. Probleme mit der Exekutive sind dabei nichts Neues für den jungen Mann und sie scheinen ihn auch in kleinster Weise zu berühren, doch seine Familie sieht das Ganze etwas anders. Seine Mutter beispielsweise wundert sich, wie es nur so weit kommen konnte, Jim hat doch alles, was man an materiellen Dingen begehren könnte, warum verhält er sich bloß wie ein gewöhnlicher Straßen-Rowdy? Sein Vater versucht, auf ihn mit Worten einzureden, doch überhört er vor lauter predigen die Worte seines Sohnes. Als eines Nachts bei einem Autorennen Jims Gegenfahrer Buzz (Corey Allen) auf tragische Art und Weise ums Leben kommt, hat der junge Mann nicht nur die Bullen am Hals, sondern auch Buzz‘ Schlägerkumpels, die ihn für den Tod ihres Anführers verantwortlich machen. Gemeinsam mit Judy und seinem Freund John alias Plato (Sal Mineo) verschanzen sie sich in einer alten, heruntergekommenen Villa. Anfangs ist das Ganze noch lustig, da die drei Teenager ihre kleinbürgerlichen Eltern nachäffen, doch als die Verfolger das verlassene Haus stürmen und Plato eine Pistole hervorzieht, beginnt eine Tragödie…
Der Film von Nicholas Ray greift natürlich ein Thema auf, das wohl nie veraltet sein wird: die Pubertät, junge Menschen die verstanden werden möchten, sich aber ständig mit Autoritäten im Konflikt befinden. Kern des Werkes sind die Dialoge von Jim, die er mit diversen Charakteren im Film führt. Ein gesellschaftskritischer Film, der in den Augen eines heutigen Betrachters vielleicht sehr naiv wirkt, aber für die 50er-Jahre sehr gewagt war. Der Original-Titel Rebel Without A Cause unterstreicht meiner Meinung nach das Geschehen auf der Leinwand besser als sein deutsches Pendant. Der Soundtrack kommt – wie für Werke aus diesen Jahren üblich – äußerst dramatisch daher und überspitzt teilweise einige Szenen. Auf jeden Fall ein Klassiker, den man sich schon alleine wegen der brillanten Performance von James Dean anschauen sollte.
OT: „Rebel Without A Cause“
Land: USA
Jahr: 1955
Regie: Nicholas Ray
Drehbuch: Stewart Stern
Musik: Leonard Rosenman
Kamera: Ernest Haller
Besetzung: James Dean, Natalie Wood, Sal Mineo, Jim Backus, Ann Doran, Corey Allen, William Hopper
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Academy Awards | 1956 | Beste Nebendarstellerin | Sal Mineo | Nominierung |
Bester Nebendarsteller | Natalie Wood | Nominierung | ||
Bestes Drehbuch | Nicholas Ray | Nominierung | ||
BAFTA Awards | 1957 | Bester Film | Nominierung | |
Bester ausländischer Darsteller | James Dean | Nominierung | ||
Golden Globes | 1957 | Beste Nachwuchsdarstellerin | Natalie Wood | Sieg |
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