Der unglaubliche Hulk

Der unglaubliche Hulk

Kritik

Der unglaubliche Hulk
„Der unglaubliche Hulk“ // Deutschland-Start: 10. Juli 2008 (Kino) // 24. November 2008 (DVD/Blu-ray)

„Hulk smash!“ – Oh ja und wie. War ich bereits durch den Trailer und die geniale Besetzung erfreut, so darf ich nach ca. 110 Minuten Laufzeit eine Empfehlung weiter geben. Obwohl ich von Ang Lees Hulk nach anfänglicher Skepsis letzten Endes auch überzeugt war, bietet der Film von Louis Leterrier doch einiges mehr und ich finde Edward Norton als Milchbubi Banner einfach viel passender als Eric Bana. Nun da das grüne Monster dem Publikum bereits bekannt ist, hatte es der neue Regisseur allerdings auch etwas leichter.

Hulk aka Bruce Banner (Edward Norton) befindet sich noch immer vor dem US Militär auf der Flucht. Er tarnt sich als Fabrikarbeiter in Brasilien, arbeitet parallel jedoch unaufhörlich daran seinen Laborunfall rückgängig zu machen. Er hat Kontakt per verschlüsselten Internet-Chat zum geheimnisvollen Mr. Blue, der sich später als der etwas verrückte Wissenschaftler Dr. Samuel Sterns (Tim Blake Nelson) entpuppen wird. Dies ist vor allem interessant, was ein mögliches Sequel angeht, doch dazu später mehr.

Es dauert nicht all zu lange und General Thaddeus „Thunderbolt“ Ross (William Hurt) kommt Bruce auf die Schliche und lokalisiert dessen Standort. Als der besessene Militärmann jedoch versucht, Bruce im südamerikanischen Staat festzunehmen, verwandelt sich dieser in Hulk und beschwört ein Inferno herauf. Als Bruce wieder zu sich kommt, findet er sich in Guatemala wieder und kann sich nur bruchstückhaft an das Geschehen erinnern. Er entscheidet deshalb kurzerhand, Mr. Blue persönlich kennenzulernen und gemeinsam mit ihm eine Lösung für sein Problem zu finden. Dazu benötigt er aber die Hilfe von seiner Ex-Freundin Betty Ross (Liv Tyler) aus New York, denn sie ist im Besitz der wertvollen Hulk-Files. Betty, die Tochter von General Thunderbolt, die Bruce übrigens für tot hielt, scheint die einzige zu sein, die das grüne Monstrum besänftigen kann.

Während die Wissenschaftler nun eine Art Anti-Hulk-Serum erschaffen wollen, heuert das amerikanische Militär den erfahrenen Soldat Emil Blonsky (Tim Roth) an. Dieser beinharte Söldner soll dem Hulk den Garaus machen, doch um gegen diese Kraftbestie bestehen zu können, sieht sich Blonsky gezwungen sich selbst den Gamma-Strahlen auszusetzen, also denselben Strahlen denen Bruce Banner seine Kraft verdankt. Er verwandelt sich dadurch zum widerwärtigen Abomination, der anschließend komplett außer Kontrolle gerät und den Big Apple in Schutt und Asche legt. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass Bruce Banner dagegen was unternehmen wird, oder?

Hulk ist einer der ersten Anti-Helden der Marvel Comics und immer noch wirkt die Figur frisch. Die Idee des gespaltenen Mannes wie etwa bei Dr. Jekyll und Mr. Hide war schon in den Sechzigerjahren nicht sonderlich originell, doch das Ganze funktioniert und fasziniert und das ist die Hauptsache. Stan Lee, der Hulk-Erfinder, hat übrigens selbst nie einen Hehl daraus gemacht, dass seine Kreatur aus diversen Quellen wie etwa Frankenstein oder eben der oben genannten Novelle entstammt. Stan „The Man“ Lee selbst kommt natürlich auch wieder in diesem Marvel-Streifen in einer kleinen Nebenrolle vor (er erleidet einen Anfall durch ein mit Hulk-Blut verseuchtes Getränk). Erwähnenswert ist übrigens auch noch der kurze Gastauftritt von Lou Ferrigno als lässiger Wachmann. Die hartgesottenen Fans kennen ihn noch aus der Hulk-TV-Serie, die Ende der Siebzigerjahre ausgestrahlt wurde.

Auch sonst mangelt es nicht an Anspielungen. Die interessantes davon dürfte aber wohl am Schluss des Films kommen, wenn Anthony Stark (Robert Downey Jr.) den Raum betritt, besser bekannt als Iron Man. Dies ist deshalb von wichtiger Bedeutung, da erstmals die geliebt/gehasste Marvel-Continuity auf die große Leinwand gebracht wird. Wie bereits nach dem Abspann von Iron Man, geht es auch hier um ein bevorstehendes „Superteam“, nämlich die Avengers (im deutschen Sprachraum auch bekannt als Die Rächer). Man darf also gespannt sein, ob tatsächlich darüber ein Film in die Kinos kommt. Nachdem ich aber kürzlich mit The Dark Knight, Iron Man und nicht zuletzt The Incredible Hulk wirklich tolle Superhelden-Adaptionen sehen durfte, bin ich sehr optimistisch.

Credits

OT: „The Incredible Hulk“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Louis Leterrier
Drehbuch: Zak Penn
Musik: Craig Armstrong
Kamera: Peter Menzies Jr.
Besetzung: Edward Norton, Liv Tyler, Tim Roth, Tim Blake Nelson, Ty Burrell, William Hurt

Bilder

Trailer

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Gelungenes Sequel das zwar die komplette Besetzung gewechselt, aber dadurch sogar die Qualität verbessert hat
7
von 10