Wieder kommt meine Rezension recht spät, aber diesen tollen Film von Martin McDonagh konnte ich einfach nicht unkommentiert lassen. Eigentlich hätte der Film bei mir keine Chance gehabt, wären da nicht diverse Tipps zu mir durchgedrungen.
Zwei britische Profikiller, Ray (Colin Farrell) und Ken (Brenand Gleeson), müssen nach einem gefährlichen Job untertauchen. Ihr Boss Harry Waters (Ralph Fiennes) schickt sie also nach Brügge. In dieser äußerst malerischen, belgischen Stadt sollen sich die beiden erstmal ruhig verhalten und das Ambiente genießen. Dem kultivierten Ken kommt dies gelegen, er genießt die mittelalterliche Stadt in vollen Zügen, lässt keinen Touristentrampelpfad aus und unternimmt sogar eine Bootsfahrt. Ray kann sich hingegen nichts Langweiligeres vorstellen als einen Bildungsurlaub in einer europäischen Altstadt, doch dann läuft er der hübschen Blondine Chloë (Clémence Poésy) über dem Weg. Die beiden Briten sind mit ihrem Zwangsurlaub schlussendlich also doch noch zufrieden, sogar so zufrieden dass sie glatt vergessen, dass sie abends im Hotel sein müssen, falls dort Harry anrufen sollte.
Mir fällt einmal mehr auf, dass es nicht immer leicht ist, einen Film in seine Gänze und gleichzeitig adäquat wiederzugeben. Völlig von mir ausgeblendet wurde beispielsweise die Tatsache dass der Film mit sehr viel Witz und schwarzen Humor aufwartet. Der Plot gibt wesentlich mehr her, als meine Zusammenfassung glauben macht, und die Story ist auch verstrickter als nun manch einer vermuten wird.
Die Performance der einzelnen Schauspieler fand ich eigentlich vollkommen in Ordnung. Im Gegensatz zu einigen geläufigen Meinungen finde ich Colin Farrell doch ziemlich solide. Die knapp 105 Minuten Laufzeit vergehen wie im Fluge und man bekommt selbst mächtig Lust auf Brügge und seiner tollen Kulisse. Der Streifen ist einer der positiven Überraschungen dieses Jahres und sollte unbedingt gesichtet werden, es lohnt sich auf jeden Fall.
OT: „In Bruges“
Land: UK, USA
Jahr: 2008
Regie: Martin McDonagh
Drehbuch: Martin McDonagh
Musik: Carter Burwell
Kamera: Eigil Bryld
Besetzung: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Ralph Fiennes, Clémence Poésy, Jérémie Renier
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Academy Awards | 2009 | Bestes Original-Drehbuch | Martin McDonagh | Nominierung |
BAFTA Awards | 2009 | Bester britischer Film | Nominierung | |
Bester Nebendarsteller | Brendan Gleeson | Nominierung | ||
Bestes Original-Drehbuch | Martin McDonagh | Sieg | ||
Bester Schnitt | Jon Gregory | Nominierung | ||
Golden Globes | 2009 | Bester Film (Komödie oder Musical) | Nominierung | |
Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) | Colin Farrell | Sieg | ||
Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) | Brendan Gleeson | Nominierung |
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