(„The Rock“ directed by Michael Bay, 1996)
„The Rock“ ist ein ganz genretypischer Film, ein „Hollywood-Action-Streifen“ mit fragwürdigen Explosionen, viel Kugelhagel und oft gezwungenen Dialogen. Die Story begegnet dem Zuschauer wie folgt: Die vor Jahren geschlossene, nur noch als Touristenattraktion dienende, sowie schwer zu erobernde Gefängnisinsel Alcatraz wandelt sich unter der Aufsicht von General Francis X. Hummel (Ed Harris) in eine Abschussplattform für gefährliche mit chemischen Kampfstoffen bestückte Raketen. General Hummels Verlangen ist die Entschädigung der Soldatenfamilien, deren Ehemänner und Väter unter seinem Kommando ihr Leben ließen. Mit einem Lösegeld von 100 Millionen Dollar, soll die Regierung die von Touristen zu Geiseln umfunktionierten Menschen befreien. Selbstverständlich setzt die Regierung alles dagegen. Alles bedeutet in diesem Fall das Leben zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen der altgediente, wegen Spionage gefangen gehaltenen, britische Geheimagent John Patrick Mason (Sean Connery), zum Anderen der Chemiewaffenspezialist Dr. Stanley Goodspeed (Nicolas Cage).
Mason ist der einzige, dem jemals eine Flucht von Alcatraz gelang, er genoss zudem eine ausgezeichnete Kampfausbildung. Goodspeed hingegen arbeitet überwiegend hinterm Schreibtisch, seine Kampferfahrung beschränkt sich lediglich auf die zweiwöchige Grundausbildung des FBI. Es ist also klar wer den SEAL-Trupp in die Festung hineinbringt, Mason. Dicht gefolgt von Stanley Goodspeed, mit dem Auftrag die Raketen zu entschärfen und so die Situation unter Kontrolle zu bringen. Bleibt nur die Frage, ob die beiden es auch wirklich schaffen alle Raketen zu deaktivieren oder ob die Regierung das Leben der Geiseln aufs Spiel setzt, indem sie die Insel mit F/A-18-Hornet Kampfflugzeugen bombardieren lässt. Man darf gespannt sein!
Nicolas Cage spielt seine Rolle als nervösen, aber doch ausgefuchsten Chemiewaffenexperten ausgezeichnet (im wahrsten Sinne, mit dem MTV-Movie Award). Sean Connery darf einmal mehr in die Rolle des charmanten Agenten (hier eben Ex-Agenten) schlüpfen und lässt sich hierbei niemals aus der Fassung bringen. Die beiden ergänzen sich nicht nur in ihrer physischen Darstellung ausgezeichnet, auch die Dialoge sind überwiegend amüsant. Am meisten störte mich die sinnlose Verfolgungsjagd quer durch die Stadt, bei der allerhand zerstört wird und, wie wäre es anders zu erwarten, in die Luft fliegt. Einfach überflüssig. Der Rest des Films ist nett gestaltet, im Aufbau allerdings sehr linear, zu typisch und vorhersehbar.
Fazit: Kein Muss für eine DVD-Sammlung, aber ein sich selbstbezeichnender „Filmkenner“ weiß in der Regel über diesen Film bescheid. Was aber nicht an seinem sensationellen Erfolg oder seiner Machart liegen soll, sondern an dem Alter. Immerhin läuft der Streifen seit über 10 Jahren im „Free-TV“. Ganz nett, 2 Sterne von mir.
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