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Einer flog über das Kuckucksnest

(„One flew over the Cuckoo’s Nest“ directed by Milos Forman, 1975)

Einer flog über das KuckucksnestDer Kleinkriminelle Randall Patrick McMurphy (Jack Nichsolson), mimt einen Irren, um seiner Haftstrafe in einem Gefängnis zu entgehen und stattdessen in einer psychiatrischen Anstalt die Zeit tot zu schlagen.
Er widersetzt sich dem strengen Tagesablauf der Klinik und versucht seinen teilweise ernsthaft gestörten Mitpatienten die schönen Seiten des Lebens (wieder) aufzuzeigen. Als Murphy erfährt, dass mehr als die Hälfte von ihnen freiwillig in die Anstalt gezogen sind, da sie ihr Leben nicht zu meistern wissen, steigern sich seine Bemühungen, sowie der eigene Drang auszubrechen. Den Patienten ist es erlaubt in gewissen Abständen, an Ausflügen teilzunehmen. McMurphy gelingt es den Tourbus zu kapern und mit den anderen Patienten einen verbotenen Ausflug auf einem Schiffskutter zu unternehmen. Er denkt nicht daran zu fliehen, kehrt freiwillig wieder in die Anstalt zurück. Dort bekommt er jedoch eine Spezialbehandlung mit starken Stromstößen, in die Schläfengegend. Davon jedoch unbeschadet, schafft es Murphy eine Party auf die Beine zu stellen, zu der er zwei junge Frauen von außerhalb einlädt, die jede Menge Spaß und Alkohol mit sich bringen. Natürlich läuft das Ganze aus dem Ruder. Am nächsten Morgen, ist die Oberschwester Mildred Ratched (Louise Fletcher) alles andere als erfreut über die verwüstete Station und spielt ihre Macht erneut in erschütterndem Maße aus. Murphy, von der Wut gepackt, greift ihr an die Kehle und drückt zu, bis er von den Wärtern niedergeschlagen wird. Nun wird McMurphy eine weitere Sonderbehandlung zu teil, dieses Mal allerdings irreparabel. In der so genannten Lobotomie, werden ihm Nervenbahnen durchtrennt, was zur Folge hat, dass der Patient eine Persönlichkeitsänderung durchlebt, bei dem dessen Antrieb und Emotionalität einbrechen. Sein neugewonnener Freund Chief „Der Häuptling“ Bromden (Will Sampson) erbarmt sich schließlich seiner und tritt allein die Flucht an.
Neben dem bombastischen Charakterdarsteller Jack Nichsolson spielen auch Danny DeVito (Twins) und Christopher Lloyd (Zurück in die Zukunft) ihre ersten wirklich großen Rollen. Doch Nicholsons Leistung stellt alle anderen in den Schatten, man hat tatsächlich das Gefühl einen Randall McMurphy vor sich zu haben und nicht etwa Hollywoodstar Jack. Der Film basiert auf einer Romanvorlage von Ken Kesey, die ich leider noch nicht gelesen habe. Auch hier soll es grundlegende Unterschiede zwischen Film und Buch geben. 133 Minuten voller Unterhaltung sind das Ergebnis dieses Dramas, ein Auf und Ab von Humor und Tragik. „Einer flog über das Kuckucksnest“ beschäftigt sich in erster Linie mit der Frage, wer über die Schwächeren bestimmen sollte und wohin die, jemandem, in dieser Weise zugetragene, Macht führt oder führen kann. Die Patienten werden bevormundet und man hat den Eindruck, dass selbst diejenigen die freiwillig in der Anstalt hausen, keine Chance mehr auf eine Entlassung haben. Jegliche Auflehnung, oder viel mehr jeglicher Anflug von Menschlichkeit, menschlicher Vernunft, wird im Keim erstickt und mit kindgerechten Strafen geahndet.
Fazit: Ein wirklich großer Film, mit einem herausragenden Jack Nicholson und einer abgestumpften, in ihrem Beruf stagnierten Louise Fletcher. Milos Forman weiß den Zuschauer in jegliche Richtung zu bewegen. Ein Klassiker, den man gesehen haben muss. 5 Sterne.



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