(„Seven Pounds“ directed by Gabriele Muccino, 2008)
Die wundervolle Geschichte eines guten Samariters alias Tim Thomas (Will Smith), wird dem Zuschauer hier in tragischen Bildern ans Herz gelegt. Als Verursacher eines schweren Autounfalls, bei dem seine Verlobte, sowie sechs weitere Menschen sterben, gibt er sich die alleinige Schuld. Eigentlich ist Tim Ingenieur für Raumfahrt, mit Abschluss am MIT, doch als sein Bruder zu allem Übel auch noch an Lungenkrebs erkrankt, spendet Tim ihm einen Lungenflügel, bedient sich dafür jedoch dessen Identität. Von nun an läuft Tim Thomas als angeblicher Steuerbeamter Ben Thomas (Michael Ealy) herum, um engen Kontakt zu Menschen herzustellen und herauszufinden ob sie seiner Hilfe wert sind. Auf diesem Wege spendet er einen Teil seiner Leber, eine Niere, Knochenmark, sein Haus und zwei weitere Dinge, die, hier aufgezählt, zuviel verraten würden. Auf diese Art also, ist Tim gewillt, seine Schuld zu begleichen. Sieben Menschen die er auf dem Gewissen hat und sieben Menschen denen er neues Leben schenkt.
Der Hauptteil ist einer Liebesgeschichte gleichzusetzen, da er die schwer Kranke Emily Posa (Rosario Dawson) kennen und lieben lernt. Für mich war dieser Teil zu sehr in die Länge und ins Detail gezogen, sodass meine Konzentration in dieser Zeit etwas abgeschwiffen ist. Meine Freundin wiederum war sehr angetan von der Langatmigkeit dieses Liebesgetümmels. Es ist also sowohl für die männlichen als auch die weiblichen Zuschauer etwas geboten. Der Film nimmt interessante Wendungen an, immer wieder gespickt mit Rückblenden vom Tag des Unfalls, so dass sich das Puzzle nach und nach zusammensetzt und ein Ganzes wird. Noch zu erwähnen wäre die Rolle des Ezra Turner (Woody Harrelson), die ausgezeichnet gespielt wird. Zunächst war ich etwas skeptisch, als Will Smith in der ersten Szene einen Blinden Mann nieder macht, doch nach und nach kam mir die Erleuchtung und auch dieses Bild wurde allmählich ins rechte Licht gerückt. Smith spielt überzeugend, doch er will mir, vor allem nach Bad Boys I und II nicht recht in eine Drama-Rolle passen. Wie also schon angesprochen ist mir der Mittelteil etwas zu lahm geraten, „Sieben Leben“ konnte mich aber gegen Ende hin noch einmal richtig fesseln. Das Finale ist für Aufmerksame vielleicht keine Überraschung, dennoch ein guter Einfall, mit entsprechender Vorgeschichte, also eine runde Sache.
Fazit: Guter Will Smith, toller Woody Harrelson und eine etwas andere, aber ganz besondere Geschichte. Ich vergebe 5 Sterne, trotz der ausgedehnten Schnulze, da sie eine sehr gute Parallele zu seiner verstorbenen Verlobten knüpft und die Geste gegen Ende, ganz für sich selbst sprechen lässt. Für einen Abend mit Freundin genau das Richtige, oder für Depressive, auch an einem verregneten Sonntagnachmittag, dann eben, alleine. 😉 Ansehen !
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