(„Star Wars: Episode III – Revenge Of The Sith“ directed by George Lucas, 2005)
Nachdem in Episode I und Episode II unmissverständlich klar geworden ist, dass Anakin Skywalker (Hayden Christensen) bald zur dunklen Seite der Macht überlaufen wird, erfährt der Zuschauer im dritten Teil der Saga endlich im Detail wie aus Anakin Darth Vader wurde. Der Krieg aus Episode II – Angriff der Klonkrieger ist noch im vollen Gange und auf den diversen Schlachtfeldern der Galaxis bekämpfen sich immer noch die Klone der Republik und die Droidenarmee der Separatisten. Letztere werden zu Beginn noch von Count Dooku (Christopher Lee) angeführt der für die jüngste Entführung des Kanzlers Palpatine (Ian McDiarmid) verantwortlich ist. Aus diesem Grund sind ihm Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) und sein Schüler Anakin dicht auf den Fersen. Im folgenden Laserschwertkampf, bei dem Obi-Wan von Dooku außer Gefecht gesetzt wird, richtet Anakin auf Drängen des entführten Kanzlers den Sith-Schüler auf grauenvolle Weise hin. Die Rache scheint für Anakin gerecht zu sein, denn schließlich war es Count Dooku der ihm bei ihrer letzten Begegnung die Hand abgehackt hat.
Zurück auf Coruscant gibt es für die Jedis allerdings nicht viel zu feiern. Ihr Einfluss wird von Tag zu Tag geringer und Kanzler Palpatine scheint lieber darauf bedacht zu sein seine rechtlichen Befugnisse auszubauen als diplomatische Beziehungen zu pflegen. Somit ist erstmal kein Ende des Krieges in Sicht sondern im Gegenteil, dem Kanzler der bröckelnden Republik werden Sondermachten zugesprochen um die derzeitige Krise endlich zu überwinden.
Der junge Skywalker hat inzwischen seine Geliebte Senatorin Amidala Padmé (Natalie Portman) heimlich geheiratet die nun übrigens von Ani schwanger ist. Unter den Jedis gilt er zwar immer noch als der Auserwählte der die Machtbalance herbeiführen wird, allerdings ist er wie schon Anfangs, nicht ganz unumstritten. Vor allem Meister Mace (Samuel L. Jackson) und Meister Yoda (gesprochen von Frank Oz) stehen dem Padawan sehr skeptisch gegenüber da sie in ihm große Wut und Zorn spüren. Anakin wird zwar bald in den Jedi-Rat gerufen, allerdings wird ihm sein Meistertitel verwehrt. Skywalker, der sich selbst für einen der besten Jedi-Ritter hält, empfindet diese Entscheidung als eine bodenlose Frechheit und flüchtet deshalb in die offenen Armee von Kanzler und Freund Palpatine der ihm einreden will, die Jedis stecken hinter einer Verschwörung gegen die Republik. Dieses Wechselbad der Gefühle und das ständige hin und her zwischen Kanzler und Jedi-Rat verunsichert Anakain mehr und mehr und als er eines Nachts eine furchtbare Vision hat in der Padmé stirbt, scheint er endgültig daran interessiert zu sein auf die dunkle Seite der Macht zu wechseln. Zuvor hatte ihn der Kanzler noch erzählt welche Macht die Sith eigentlich hätten und deshalb ist für ihn nun klar, dass nur die dunkle Seite in der Lage ist seine Frau vor dem Tod zu schützen.
Es ist also eine Zeit der Intrigen und Machtspiele und Anakain Skywalker scheint der Dreh- und Angelpunkt zu sein. Während nun Obi-Wan den neuen Droiden-Anführer General Grievous hinterher jagt versucht der Jedi-Rat über Anakin die dubiosen Machenschaften des Kanzlers aufzudecken. Schließlich wird dieser die Maske fallen lassen und sich als der gefürchtete Lord Sidious präsentieren dem über die Jahre hinweg eine perfekt geplante, politische Unterwanderung gelungen ist. Mit den wohl mächtigsten Jedi an seiner Seite und den Sondermachten als Kanzler scheint Lord Sidious nichts mehr im Wege zu stehen und so ruft er im Senat das erste galaktische Imperium aus. Die Republik und somit die Demokratie scheinen dem Untergang geweiht.
Der letzte Teil der neuen Trilogie schließt endgültig die Lücken die es braucht um die Saga in sich logisch erscheinen zu lassen. Wie bereits im zweiten Teil war ich weniger von Haydens schauspielerischer Performance begeistert aber spätestens gegen Ende, sobald er auch physisch zu Darth Vader wird, lief es mir eiskalt über den Rücken. Einzeln betrachtet finde ich diese Episode der Trilogie am ausgewogensten. Es gibt genug Actionszenen, Schwertkämpfe und natürlich jede Menge optische Leckerbissen, aber auch die ruhigen Momente, die den Figuren mehr Tiefe verleihen, passen hier sehr gut. Begleitet wie immer vom superben Soundtrack von John Williams empfand ich Episode III – Die Rache der Sith am ehesten als klassischen Star Wars-Film. Gegen Ende der 140 Minuten Laufzeit, wenn man gemeinsam mit Darth Vader und Lord Sidious die Bauarbeiten am Todesstern betrachten darf, wünscht man sich noch mehr Abenteuer in der fernen Galaxis. Dies stellt heutzutage natürlich kein Problem dar: man braucht dazu lediglich die „alte Trilogie“ in den DVD-Player einschieben und schon geht’s weiter mit Episode IV – Eine neue Hoffnung.
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