(„Team America: World Police“ directed by Trey Parker, 2004)
Ich weiß nicht warum ich mir einbildete diesen Film unbedingt nachholen zu müssen. Ich kannte lediglich die Opening-Sequenz in der ein fanatisches Supercop-Team halb Paris zerstörte weil es hinter arabisch sprechende Personen her war die einen suspekten Koffer mit sich trugen. Die angeblichen Massenvernichtungswaffen wurden erfolgreich per Bombereinsatz beseitigt und nachdem der Eiffelturm den Triumpfbogen erschlagen hatte wurde eine fette Party im Team America-Headquarter geschmissen. Das ganze wird nicht etwa von Schauspielern aus Fleisch und Blut wiedergegeben sondern der Zuschauer bekommt ein durchaus gut gemachtes Puppenspiel zu sehen. Klingt cool oder?
Ist es aber leider nicht, denn nach kürzester Zeit verkommt die ganze Satire zu einem niveaulosen Stück das sich selbst viel zu ernst nimmt und unnötig dramatisiert. Wen interessieren die zwischenmenschlichen Beziehungen einer Idiotengruppe? Wer findet es nicht langweilig in die Länge gezogene Szenen zu sehen die keinen tieferen Sinn erkennen lassen? Wer findet es lustig wenn die Puppen die Wörter Pussy, Schwanz und Arschloch in diversen Satzbauten kombinieren und ständig dieselben Witze bringen? Fällt denn denjenigen, die diesem Streifen eine Empfehlung aussprechen, nicht auf wie stumpf die Satire über die nicht enden wollenden 100 Minuten Laufzeit wird?
Ob Amis, der nordkoreanische Diktator Kim Jong-il oder die massenweise vorkommenden vollbärtigen Jihad-Krieger, nirgendwo ist mehr ein Unterschied zu erkennen. Für mich ist das keine Kritik mehr sondern eine Pauschalisierung und Relativierung der Tatsachen. Trey Parker, der in der Originalfassung mehr oder weniger alle Charakter selbst spricht, muss sich wohl sehr cool vorgekommen sein als er das Script schrieb. Er bietet seinen Zuschauern allerdings überhaupt keinen Raum um nachzudenken und seine Überspitzung ist teilweise dermaßen daneben, dass man oft das Gefühl hat der Regisseur und Autor habe überhaupt keine Ahnung worüber er hier herziehen möchte, sondern hat das Thema „war on terror“ lediglich aus Gründen der Aktualität gewählt. Schade, denn man hätte bestimmt viel daraus machen können und das beweisen die spärlich vorkommenden lustigen Momente. Da hilft auch nicht wenn man mit „von den Machern von South Park“ wirbt. Eine Serie in kurzen Episoden wäre aber wohl die bessere Lösung gewesen als einen Spielfilm zu drehen. Zwischen den einzelnen Folgen hätte man dann wenigstens genug Zeit gehabt sich mehr Gedanken zu machen was man eigentlich erreichen und anprangern möchte.
So bleibt „Team America: World Police“ nur eine nette Erscheinung am Rande von der man vielleicht mal gehört haben, aber auf keinen Fall Geld ausgeben sollte.
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