(„Monsters, Inc.“ directed by Pete Docter, Lee Unkrich and David Silverman, 2001)
Der für mich bis dato immer noch beste Pixar-Film, zumindest was den Spaßfaktor angeht. Auch nach den vierten oder fünften Mal sichten wird das animierte Spektakel nicht langweilig. Im Gegensatz zu den neueren Streifen (Oben, WALL-E) der legendären Animationsschmiede wirkt Monters, Inc. etwas lockerer, verspielter und humorvoller. Wie gewohnt wird das Publikum, egal ob jung oder alt, in eine phantastische Welt entführt. Diesmal ist es ein Paralleluniversum, nämlich das der Schreckmonster.
Wenn die Menschheit ihre Energie hauptsächlich aus Rohstoffen wie Erdöl gewinnt läuft das in Monstropolis ein wenig anders ab: durch provozierte und in Behältern konservierte Kinderschreie ist es der Monster AG möglich ihre Stadt mit genügend Energie zu versorgen. Der Alltag von James P. Sullivan (im Original gesprochen von John Goodman) und seinem einäugigen Assistenten Mike Glotzkowski (Billy Crystal) besteht darin das Paralleluniversum der Menschen per Spezialtüren zu betreten und die dortigen Kinder zu erschrecken. Die „Schreckerbranche“ scheint in letzter Zeit allerdings nicht so gut zu laufen, denn schließlich werden die Kinder heutzutage durch Gewalt in Medien und Alltag abgehärtet und fürchten kaum noch ein Monster.
Geschickt verstrickt Pete Docter aktuelle Themen wie Rohstoffknappheit und die emotionale Abstumpfung unserer Gesellschaft. Hinzukommt die Angst vor dem Unbekannten, den Fremden, denn die Bewohner von Monstropolis haben wahnsinnige Angst vor den Menschenkindern , da man anscheinend nur durch eine Berührung sterben könnte. Für diese panische Angst sorgt nicht zuletzt die CDA (= Child Detection Agency) dessen rigoroses Vorgehen dafür sorgt dass Unternehmen wie die Monster AG stets darauf bedacht sind dass keine Kinder oder auch nur deren „infiziertes“ Spielzeug durch die Portale eindringen können. Als eines Tages durch einen Konkurrenzkampf zwischen Sully und Randall (Steve Buscemi) tatsächlich ein Kind in die Welt der Monster eindringt beginnt ein aberwitziges Versteckspiel.
Wie schon erwähnt greifen die Autoren geschickt soziale Themen auf und verarbeiten diese in ihrem Leinwandabenteuer. Wie schon öfter bei Pixar gewohnt entsteht so ein Film der auf zwei Ebenen funktioniert. Nicht alle Anspielungen wird ein Kind so erfassen können wie ein Erwachsener dies tut, aber dennoch wird es seinen Spaß am Streifen haben. Die komplett mit Computergrafik animierten 90 Minuten können vor allem im Original mit einer langen Liste an renommierten Schauspielerstimmen (neben der bereits genannten sind da beispielsweise noch Frank Oz und der mittlerweile verstorbene Hollywoodstar James Coburn als hinterlistiger Monster AG-Boss) auftrumpfen.
Die Animationen selbst sehen auch noch nach acht Jahren seit dem Releasedatum ganz passabel aus. Die durchwegs bunte Welt versteckt sehr viele kleine Details so gibt es beispielsweise auch Querverweise auf Pixars ersten Animationskinofilm Toy Story oder den damals erst in Planung befindlichen Findet Nemo. Ein wahres Highlight stellt für mich aber der bombastische Ton dar, der wahrlich ein Ohrenschmaus ist und die wenig aber tollen Songs harmonieren wunderbar mit den Bildern. Ich kann mich noch erinnern, dass die während des Abspanns eingeblendeten fiktiven und witzigen Outtakes damals sogar erreichten dass der gesamte (Mainstream)Kinosaal sitzen blieb und sich die Credits ansah.
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