Shaun Of The Dead

Shaun of the Dead

(„Shaun Of The Dead“ directed by Edgar Wright, 2004)

Ich bin wahrlich kein großer Fan und erst recht kein Kenner von Zombiefilmen aber die wiederholten Empfehlungen ließen mich nun schließlich doch einen Blick riskieren und ich muss  sagen es hat sich absolut gelohnt. Wann sonst sieht man bitte wie Untoten mit Billard- und Kricketschlägern in Begleitung von Queen’s „Don’t Stop Me Now“ die Schädel eingeschlagen werden?

Dies ist aber auch bitter nötig denn in London ist die Hölle ausgebrochen: ein ansteckender Grippevirus treibt sein Unwesen und lässt die Toten wiederauferstehen und verwandelt sie zu trägen Monstern. Der routinierte Alltag des einfachen und antriebslosen Angestellten Shaun (Simon Pegg) lässt ihn zuerst aber überhaupt nicht das Problem erkennen. Wer hat schon Zeit oder Lust sich die Nachrichten im TV oder gar seine Mitmenschen im Pendlerbus genauer anzuschauen?

Seinem arbeitslosen Mitbewohner und besten Freund Ed (Nick Frost) geht es da nicht viel anders. Zwischen einem Videospiel und dem obligatorischen Gang ins Winchester, ihrem Lieblingspub,  fällt es den beiden gar nicht auf dass auf den Londoner Straßen seltsame Dinge passieren. Als sich die Situation zuspitzt und es den beiden endlich dämmert scheint es aber bereits zu spät zu sein. Shaun will sich allerdings nicht länger im Haus verschanzen sondern unbedingt seine Mutter (Penelope Wilton) – sein Stiefvater Philip (Bill Nighy) kann ruhig draufgehen – und seine mittlerweile Ex-Freundin Liz (Kate Ashfield) vor den Zombiehorden retten.

Eine romantische Komödie. Mit Zombies. – Die Cover-Aufschrift bringt es wohl auf den Punkt.Shaun Of The Dead Szene 1

Die knackigen 100 Minuten Laufzeit brachten mich nicht selten zum auflachen sondern ich musste da sogar aufpassen nicht die nächste Szene zu verpassen. Umrahmt wird das Ganze mit einem denkwürdigen Soundtrack der u.a. mit  Tracks von Queen, The Smiths oder The Specials aufwartet. Simon Pegg, der gemeinsam mit Regisseur Edgar Wright das Drehbuch schrieb, spielt seine Rolle herrlich komisch, sein Kollege Nick Frost steht ihm hier allerdings in nichts nach. Das (un)dynamische Duo schlägt, stößt, wirft, schießt und brennt sich tapfer durch die makabere Bedrohung hindurch, doch nicht wie von mir befürchtet mit übertrieben eingesetzten Splatter-Effekten. Diese sind recht sparsam und bedacht eingesetzt. Ganz klar überwiegt hier das humoristische Moment. Das Schauspiel und die Slapstick-Comedy sind somit immens wichtig und in Shaun Of The Dead gelingt dies vorzüglich.Shaun Of The Dead Szene 2

Keineswegs bleibt der Streifen aber nur eine platte Komödie. Zu sehr fallen da die sorgfältig eingestreuten Anspielungen ins Auge. Wenn etwa Shaun seinen vorprogrammierten Alltag beginnt, sich träge durch die Stadt bewegt und gegenüber seiner Freundin wenig Feingefühl zeigt, gibt es nicht viel Unterscheid zwischen ihm und den hungernden Zombies. Bisher waren mir die beiden Briten nur beim Tarantino/Rodriguez-Projekt Grindhouse über den Weg gelaufen aber es wird für mich eindeutig Zeit ihren zweiten Kinostreifen Hot Fuzz zu sichten.



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