Daybreakers

(„Daybreakers“ directed by Michael & Peter Spierig, 2009)

Vampirfilme kann es anscheinend nicht genug geben. Während ich bis jetzt ganz erfolgreich von der Twiglight-Saga verschont geblieben bin und auch TV-Serien wie True Blood vermeide, bot der neue Film von den Spierig-Brothers (Brüder die als Regisseurteam auftreten, scheint übrigens ebenfalls schwer in Mode zu kommen) eine höchst interessante Prämisse.

Bei Daybreakers sind im Jahre 2019 die Vampire in der Überzahl ergo sind diesmal die Menschen die gejagt werden. Wie jeder weiß brauchen Vampire menschliches Blut, doch genauso wie in unserer Welt rare und kostbare Ressourcen Konflikte und Kriege gegen den Terrorismus provozieren, führt das drastische zurückgehen der menschlichen Rasse zu Unruhen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen. In den Vorstädten – wo auch sonst – wurden vermehrt sogenannte Subsiders entdeckt. Es handelt sich dabei um Vampire die entweder längere Zeit kein Menschenblut zu sich genommen haben oder eben Kannibalismus als Engpassüberbückung ausprobierten. Die Folge ist eine Mutation, die sie in scheinbar hirnlosen, fledermausartigen Dämonen verwandelt was die Bevölkerung natürlich in Angst und Schrecken versetzt.

Deshalb wurden erfinderische Menschen, pardon Vampire, wie Edward Dalton (Ethan Hawke) von der Regierung damit beauftragt schnellstmöglich einen Blutersatz zu (er)finden. Als Dalton einen Autounfall mit einer Gruppe von Menschen erleidet lernt er Audrey (Claudia Karvan) kennen. Man möchte meinen was nun folgt hat man in der einen oder anderen Form bereits tausend Mal gesehen: Vampir verliebt sich in sterbliche Schönheit und rettet die Menschheit vor dem Untergang. Gott sei dank ist dem nicht so, zumindest nicht was die Lovestory angeht. Die Dame im Film darf diesmal zwar auch nicht mehr als die Kontaktperson zum zweiten Protagonisten (Willem Dafoe) sein, aber immerhin. Dafoe spielt Lionel ‚Elvis‘ Cormac, einen Ex-Vampir der durch einen Autounfall (schon wieder!) mit UV-Licht, Wasser und anschließenden Schutz spendenden Schatten in Kontakt geraten ist. Diese Kombination soll es Blutsaugern ermöglichen wieder zu ganz normalen Menschen zu werden, eine Info der natürlich Dalton nachgehen will.

Daybreakers bietet in nicht einmal 100 Minuten wider erwarten doch recht gute Unerhaltung. Hawke und Dafoe, zwei solide Darsteller, lassen nichts anbrennen und schaukeln das Ding ohne Probleme über die Zeit. Zwar muss man sich auf ein paar schlechte, computeranimierte Szenen gefasst machen, was das Design der ekelhaften Subsiders angeht, hat man aber sehr gute Arbeit geleistet inklusive Splatter-Effekte. Außerdem fand ich die Landaufnahmen, wenn auch ordentlich aufgemöbelt, sehr schön. Erinnerten ein bisschen an typische Toskanalandschaften und dann war ja da auch noch das Gutshaus wo sich die Menschen verschanzt hielten.

Die Story ist wie die Inhaltsangabe preisgibt leicht überschaubar und ohne große Überraschungen. Das macht nun den Film weder zum Burner noch zu einer lahmen Ente. Durch den einfachen Trick den Spieß umzudrehen, hat er doch genügend Eigenständigkeit um eine Sichtung zu rechtfertigen. Einige nette Ideen, wie zum Beispiel die Tageskampfanzüge der Vampirmilitärs oder der Tagesfahrtmodus bei Autos untermauern dies.

Ab morgen gibt es den Streifen als Single bzw. 2 Disc – Special Edition. Entscheidet man sich für das teurere Produkt, darf man sich noch 2 Stunden Making Of reinziehen. Da ich selbst nur die einfache Fassung mit Audiokommentar, Storyboard-Version des Films und Trailer-Parade gesichtet habe, kann ich aber nicht abschätzen ob der Aufpreis lohnt. Die Blu Ray bietet teilweise ein etwas körniges Bild, ansonsten aber wie bei neueren Filmen gewohnt Top-Qualität. Wirklich gut fand ich den DTS Master-HD Sound der ordentlich für Atmosphäre sorgt und, falls vorhanden, dem Ton sogar auf 7.1 verteilt. Das Wendecover ist wie immer willkommen, beim Design selbst hätte man aber ruhig ein paar Zitate weniger draufpacken können.

Ein wirklich interessanter Film, der allerdings schnell, fast zu schnell, wieder rum ist bevor hier eigentlich so richtig Etwas ins Rollen gerät. Gerne hätte ich da noch ein bisschen die dunklen Machenschaften von Bösewicht Sam Neill beobachtet. Es reicht trotzdem für einen unterhaltsamen Abend, nur der offene Schluss lässt vermuten, dass bei entsprechender Kasse, irgendwann ein Sequel kommen könnte.



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