(„Danni Lowinski Staffel 1“, TV Serie, 2010)
Daniela Lowinski (Annette Frier) ist gelernte Friseuse und hat durch Besuche an der Abendschule ihr Abitur nachgeholt. Zusätzlich hat sie das zweite Staatsexamen in Jura erfolgreich abgeschlossen und möchte nun als Rechtsanwältin tätig werden. Die Bewerbungsgespräche bei diversen Kanzleien verlaufen mehr als dürftig und als sie dann noch vom renommierten, reichen Anwalt Dr. Oliver Schmidt (Jan Sosniok) mit einer Putzfrau verwechselt wird, reicht es Danni endgültig.
Aus lauter Verzweiflung und mangelnder finanzieller Mittel, gründet sie ihr Büro, in Form eines Schreibtisches, drei Stühlen und einer Werbetafel, in Mitten eines Kölner Einkaufszentrums. Die benachbarten Angestellten, ein Masseur, ein Schlüsseldienstmitarbeiter und die junge Dame einer Kaffeebar freunden sich mehr oder weniger mit Danni an und helfen ihr fortan bei den kuriosen Fällen, die sie übernimmt. Daniela Lowinski macht es sich von nun an zur Aufgabe, die sozial Schwachen und Verstoßenen zu Unterstützen. Im Grunde stürzt sie sich also auf jeden Fall, der ihre Miete finanzieren könnte.
Im Grunde habe ich mich bis zur heutigen Sichtung davor gesträubt mir Danni Lowinski anzusehen, da ich Annette Frier in Sendungen wie Wochenshow, Schillerstraße oder als Moderatorin bei SSDSGPS (Sendeformat von und mit Stefan Raab) nur schwer ertragen konnte und selten lustig fand. Doch da es manchmal vorkommt, dass auch das Deutsche Fernsehen eine Perle herausbringt (man denke nur an Edel&Stark oder Broti&Pacek) ließ ich es auf einen Versuch ankommen.
Die ersten beiden Folgen gefielen mir gut, waren sie doch interessant gestaltet und die Vorstellung der unterschiedlichsten Charaktere gut gelöst. Auch die schauspielerische Leistung ist annehmbar für solch ein Sendeformat, je nach Darsteller mehr oder weniger, aber ok. Als sich bereits mit der dritten Folge ankündigte „hier passiert nichts Neues, das Muster gefällt uns doch so gut“ verlief die Sichtung zunehmend ungeduldig.
Axel Siefer, in der Rolle des querschnittsgelähmten Vaters, Kurt Lowinski ist besonders hervorzuheben, da seine Leistung konstant und absolut herrlich ist. Er mimt den brummigen, alten Spaßverderber, zeigt sich für nichts dankbar, ist aber bei zweitem Hinsehen herzensgut und immer für seine Tochter da. Leider können diese kurzen Auftritte selbstverständlich nicht eine ganze Folge tragen, doch immerhin ein wenig aufhellen. Danni Lowinski ist aber auf keinen Fall so mies, wie es sich bis hier hin lesen ließ. Die Serie bringt wenigstens einen Funken gute Laune in den grauen Alltag, ist also genau richtig um abzuschalten.
Die 3 DVDs der ersten Staffel bieten in etwa 580 Minuten eine erträgliche Unterhaltung. Allen voran Annette Frier mit großer Klappe, Dickkopf und ihrer ganz eigenen Vorgehensweise in rechtlichen Auseinandersetzungen. Hierbei ist die Abwechslungslosigkeit der verschiedenen Folgen, immer mit ähnlichem Raster, leider nicht von der Hand zu weisen. Doch wer auf Richterin Barbara Salesch oder andere solcher Shows abfährt kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten, denn so flach ist Danni Lowinski noch lange nicht.
Danni Lowinski – Staffel 1 erscheint am 11. November auf DVD
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