(„Johan Falk – Gruppen för särskilda Insatser“, TV-Serie, 2009)
Nach fünf Jahren Arbeit bei Europol kehrt Johan Falk (Jakob Eklund) nach Göteborg zurück und setzt seine Arbeit beim Geheimdienst für das organisierte Verbrechen, kurz: GSI, fort. Bereits nach wenigen Tagen kommt ihm die Arbeit und ein überraschender Glückstreffer bei den Ermittlungen merkwürdig vor und er stellt Nachforschungen an.
Nebenbei hat die Jagd nach „Die Unbekannten Sechs“ oberste Priorität, eine Gruppe skrupelloser Gangster, Mörder und Verbrecher. Nach einem realen Skandal der schwedischen Polizei befasst sich die Mini-TV-Serie mit diesem Thema und schickte Joel Kinnaman (als Frank Wagner) ins Rennen um als Spitzel in der kriminellen Unterwelt der Polizei Informationen zukommen zu lassen und es so den Ermittlern zu ermöglichen, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein.
Nachdem es in Folge 1 um eine terroristische Gruppe ging, werden in den folgenden Folgen Waffenschiebereien (Folge 2: Waffenbrüder), Drogengeschäfte (Folge 3: Im Fadenkreuz), Schutzgelderpressungen (Folge 4: Blutige Fehde), Menschenhandel (Folge 5: Riskantes Spiel) sowie Sprengstoffattentate (Folge 6: Explosiv) behandelt. Wer hinter diesen Titeln jedoch actiongeladene Folgen, rasante Verfolgungsjagden, wilde Schießwechsel und typische Fälle wie bei den amerikanischen Kollegen erwartet, ist hier falsch.
Regisseur Joakim Hansson legte bei der deutsch-schwedischen Kooperation das Hauptaugenmerk auf die Details, die Arbeit und das Vorgehen des Geheimdienstes, nicht auf übertriebene Darstellung, wie es in der RTL-Serie Alarm für Cobra 11 der Fall ist. Doch durch genau diese Vorgehensweise wurde die schwedische Serie ins späte Abendprogramm des ZDF verbannt.
Zuschauer mit der Liebe fürs Detail und langsam in Fahrt kommende Serien mit einer Note für sich, sind hier richtig aufgehoben. Wie in skandinavischen Kriminalserien üblich, steht auch hier der Protagonist im Vordergrund, daher wird nebst dem aktuellen Fall das Privatleben beleuchtet und dem Zuschauer näher gebracht. Doch wenn nicht einmal der Anfang zu überzeugen weiß oder wenigstens den gewissen Reiz verleiht bis ans Ende zu warten, wo die bahnbrechende Wendung der Serie zum Vorschein kommt, kann das Ganze nur in wenigen Punkten wirklich überzeugen.
Temperamentlose Dialoge und demotivierte oder gar unerfahrene Sprecher trüben das Gesamtbild der ohnehin sich langsam entwickelnden und bereits am Anfang zu viel verratenen Serie. Falls es eine ruhigere Darstellung ohne Explosionen und kiloweise Patronen sein soll und eine Alternative für den Samstagabend gesucht wird, darf zu Monk oder der deutschen Erfolgsreihe Tatort gegriffen werden, denn hier ist man deutlich besser aufgehoben.
GSI – Spezialeinheit Göteborg ist seit 11.11 auf Blu Ray und DVD erhältlich
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