(„Infestation“ directed by Kyle Rankin, 2009)
Zugegeben, es gab bereits bessere Tage in Cooper’s Leben: Auf dem Weg zu Arbeit hält sein Vater ihm mal wieder vor, ein Versager zu sein, beim Überqueren der Straße wird er fast vom Auto erfasst und zu allem Überfluss teilt ihm seine Chefin mit, dass der Zug der letzten Chance abgefahren sei. Doch durch einen mehr oder weniger positiven Vorfall kommt es nicht dazu, denn eine riesige Horde von fliegenden und krabbelnden Insekten befällt die Bewohner der Stadt und verpackt jeden in klebriger Weben, um sie anschließend verspeisen zu können.
Auf der Flucht in die Sicherheit befreit der Loser eine Reihe von Fremden, um gemeinsam eine Überlebenschance zu haben, doch 2/3 der Ausgepackten überleben wegen ihrer Selbstüberschätzung die nächste Stunde nicht. Fortan macht sich eine kleine Truppe auf, den Ursprung der Plage zu suchen und zu zerstören. Die Reise ist gespickt mit einigen Überraschungen und Witzen, wenn sich z.B. der Bruder eines Gruppenmitglieds in ein achtarmiges Vieh verwandelt hat und die komplette Nachbarschaft systematisch verstaut, oder wenn der leicht paranoide Vater von Cooper die Truppe in seinen Atombunker sperrt.
Schauspielerisch ist nicht viel zu erwarten, Protagonist Chris Marquette mimt seine Rolle als leicht überheblichen Anführer ohne Kontrolle und schätzt sich zu hoch ein, was für die Hauptrolle, die das Happyend umso geschmeidiger wirken lassen soll, nicht gerade von Vorteil ist. Die an beiden Händen abzählbaren Blutmomente wirken realistisch, die zu vernichtenden Insekten und die Spinnweben hingegen nicht. Hinter den Dialogen sollte einst eine Menge schwarzer Humor zu finden sein, dieser ist jedoch durch ellenlange und zu ausführliche Gespräche verschwunden und bietet am Ende nur Pseudoschmunzler.
Wer der lateinischen Sprache mächtig ist, wird bereits beim Titel erkennen, dass es sich hier um eine zu bekämpfende Macht von lästigen Insekten handelt. Mal wieder. Das bereits mehrfach, nahezu zu oft, behandelte Thema lässt sich in unzähligen Filmen wiederfinden. Filme, die sich ebenfalls mit Wesen aus einer uns fremdem Zivilisation befassen sind nicht schwer zu finden. Zombie-Komödie Shaun of the Dead oder Sci-Fi-Splatter Starship Troopers sind in der heimischen DVD-Sammlung besser aufgehoben und sollten alleine wegen ihres Kultstatus gesichtet werden.
Infestation – Nur ein toter Käfer ist ein guter Käfer richtet sich zweifelsohne nur an Anhänger von Horror-Komödien aus der zweiten Reihe, ohne dabei wirklich gruselig oder witzig zu sein. Die Dialoge sind flach, Witze zünden nicht, Animationen wirken, abgesehen von den Bluteffekten, billig und die Thematik ist seit Arac Attak mehr als ausgelutscht.
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