Shank

Shank

(„Shank“ directed by Mo Ali, 2009)

Anno London 2015, jugendliche Gangs regieren die Hauptstadt zwischen verkommenen Gebäuden, Gier, Gewalt und Hass. Mittendrin The Paper Chaserz. Kurz nach einem Raub auf einen Transporter mit Fressalien, sprich den raren Nahrungsmitteln, trifft die fünfköpfige Bande auf The Souljahz, eine skrupellose und tötungsfreudige Gruppe von Jugendlichen.

Junior, der kleine Bruder des Anführers Rager, wird auf der Flucht vom Anführer Tugs auf dem Motorbike verfolgt und schließlich einkesselt. Als sein Bruder ihm zur Hilfe eilt, wird dieser eiskalt hinterrücks erstochen. Sein Bruder hat nur noch eines im Sinn: Rache und Tugs‘ Tod.

Junior schnappt sich seine „Brüder“ und macht sich auf die Suche nach der Gang.

Hilfesuchend treffen sie auf alte Freunde, u.a. The Strap Set, die sich einen blutigen Kampf ihrer Hunde liefern, die BMX-Gang The Somalis und schließlich auf The Originals, denen sie am Ende mehr als nur einen kleinen Gefallen schulden. Während die Wege mit Prostitution, Blut, Diebstählen, gebratenen Tauben und Drogen gepflastert sind, geht die junge Bande ihren Weg, um die Gerechtigkeit zu finden, die Rager verdient.

Wenn man dem Film Glauben schenken darf, ist die englische Metropole dem Untergang geweiht. Mord, Totschlag und dauernde Überfalle gestalten den Alltag der jungen Erwachsenen. Der Film stellt diese Situation erschreckend glaubwürdig dar, wenn an der einen Ecke eine junge Frau vergewaltigt wird, dort ein kleiner Diebstahl vonstatten geht und drüben ein Mord geschieht, weil jemand ein fremdes Territorium betreten hat.

Dieser Film ist absolut zu Recht bereits im Voraus in den Himmel gelobt worden. Mit professionelle Nachwuchsschauspieler mit Klasse, genialen und stimmungsvollen Musikeinlagen, amüsanten computeranimierten Videosequenzen, einem deutlichen Hang zur Realität und der perfekten Mischung aus Gewalt und Humor bekommt der Zuschauer ein Werk vorgesetzt, welches die Latte des guten Geschmackes weit nach oben setzt.

Mo Ali bietet hiermit Stanley Kubricks‘ Meisterwerk Clockwork Orange die Stirn und inszeniert mit experimentellen Perspektiven, schnellen Schnitten, um die Dramatik nebst passender Musik stimmungsvoll und elegant zu vermitteln, ein beängstigendes Stück und spielt gut gebogen mit der Fantasie der Zuschauer, wenn z.B. die blutige Auseinandersetzung der beiden Kampfhunde im Tekken-Stil gezeigt wird, allerdings nie die Hunde zu sehen sind.

Ein brillanter Thriller rund um die dreckige und nackte Realität auf der Straße der nahen Zukunft. Und wer die deutschen Bezirke á la Berlin-Marzahn kennt, wird merken, dass die brutale und wirkungsvolle Darstellung keinesfalls überzogen ist.

Als Beilage zum 90-minütigen Film werden auf der zweiten DVD der Two Disc Extreme Edition nebst den üblichen Trailershows und Outtakes ein 30 Minuten dauerndes Making of präsentiert, welches teils musikuntermalte Drehaufnahmen und teils Interviews mit den Beteiligten zeigt.

Weitere Extras:
– Beim Dreh
– Der Dodger Gate Skandal
– Die Premiere



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