(„The Objective“ directed by Daniel Myrick, 2008)
Die Vereinigten Staaten von Amerika vermuten eine enorme atomare Feuerkraft in den verlassenen Bergen Afghanistans. Da die Taliban ohnehin schon eine große Bedrohung darstellen, muss der Vermutung auf den Grund gegangen werden, so die offizielle Version. Doch was wirklich, schon seit Jahrzehnten, in der verdorrten Wüste zu Hause ist, scheint für den Menschen und die kleine Special Force Unit unbegreiflich. Erst gegen Ende erfahren sie, aus welchem Grund sie den CIA Agenten Benjamin Keynes (Jonas Ball) begleiten sollen, doch zu diesem Zeitpunkt kommt bereits jede Rettung zu spät. Die Soldaten verschwinden auf mysteriöse Weise, einer nach dem anderen …
Ein weiteres B-Movie auf dem Markt. Leider in diesem Fall kein gutes Zeichen. Wer sich Blair Witch Project angesehen hat, wird sich zwar nicht unbedingt daran erinnert fühlen, wenn er den neuen Film von Daniel Myrick sieht, doch in die gleiche Gewichtsklasse fällt der Streifen dennoch. Wo Blair Witch Project allerdings noch für Spannung, Verwirrung oder gar Unterhaltung sorgen kann, bremst sich Operation Desert selbst aus. Die Darsteller sind unglaubwürdig und lassen nicht sonderlich tief blicken. Die Umgebung ist mindestens genauso deprimierend wie die seltsame Story, die auf Teufel komm raus mystisch rüberkommen will. Das Unantastbare ist aber so schlecht in Szene gesetzt, dass statt Gruseligkeit die Frage nach dem Budgetplan des Films aufkommt.
Die Antwort ist: 4 Millionen Dollar …leider in den Wind gesetzt. Einzig die dezent untermalende Musik ist, so stellt man ohne Bild im Abspann fest, irrsinnig stimmungsvoll, hat aber keine Chance den Film rauszureißen. Statt der selbstfilmenden Darsteller in Blair Witch Project, darf der Zuschauer sich hier viele Aufnahmen durch eine Infrarot Kamera ansehen, um Unsichtbares sichtbar zu machen. Noch merkwürdiger als der öde Gesamteindruck des Films, ist das nebulöse Ende, bei dem den Vorstellungen des Betrachters absolut keine Grenzen gesetzt sind. Sprich es ist völlig unklar woher, wohin und wozu. *Confused*
Auch Operation Desert wird wieder seine Liebhaber finden, da bin ich mir sicher, denn die gibt es ja für alles irgendwo. Ein gutes Beispiel dafür ist einer meiner favorisierten B-Movies: NARC mit Ray Liotta, der „nur“ 7,5 Millionen Dollar Produktionskosten verschlungen hat, denn der ist auch nichts für „verwöhnte Gaumen“. Also, Fans des Abstrakten sollten in der Videothek ruhig mal zugreifen und sich in aller Ruhe überlegen, ob es ihnen wert ist, die DVD käuflich zu erwerben. Ansonsten: Macht in der Zeit lieber etwas anderes, der Film kommt meiner Ansicht nach einfach nicht voran.
Operation Desert erscheint am 20. Januar auf Blu Ray und DVD
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