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Ein Wort zu Jeff Bridges [Special]

„I have played everything from psychopathic killers to
romantic leading men, and in picking such diverse roles
I have avoided typecasting.“
– Jeff Bridges

Janet Maslin von der New York Times schrieb 1992 über Jeff Bridges, er sei „the most underappreciated great actor of his generation.“ Das neue Jahrtausend bringt dem 60-jährigen endlich den Erfolg und die Anerkennung, die er verdient. Doch wie war das mit dem „I have avoided typecasting“? 2011 ist Jeff Bridges nach 2010 (Academy Award für „Crazy Heart“) wieder für den Oscar nominiert. Wieder in der Kategorie Bester Hauptdarsteller („True Grit“), und wieder einmal spielt er einen dickbäuchigen und bärtigen Gammelsäufer. Zum dritten Mal erregt er in dieser Rolle großes Aufsehen, erntet Hochachtung: Er ist dieser große, bierbäuchige Trinker aus „The Big Lebwoski“, „Crazy Heart“ und „True Grit“, mit den stecknadelkleinen blauen Augen und dem grauweißen Bart. Eigentlich schade, denn Jeff Bridges kann viel mehr als El Duderino, Bad Blake und Rooster Cogburn. Bevor er als dreiköpfiger Säufer im kollektiven Filmgedächtnis hängen bleibt, zeigt Film-Rezensionen.de ein schlankes Best Of aus seiner fast vier Jahrzehnte umspannenden Hollywood-Karriere.

Die letzte Vorstellung, 1971 (The Last Picture Show)

Ein Peter Bogdanovich Film, (Dreh-)Buchvorlage Larry McMurtry, gedreht auf dem Höhepunkt der „New Hollywood Ära“. Mehr muss nicht gesagt werden. Jeff Bridges beginnt sein Karriere wie einst Sterling Hayden seine eigene beschrieb: „I started at the top and worked my way down.“ Bridges, damals 21 Jahre jung, wird als bester Nebendarsteller für die Academy Awards nominiert. Um den Oscar mit nach Hause zu nehmen, muss er fast vierzig Jahre warten.

Die letzten beißen die Hunde, 1974 (Thunderbolt and Lightfoot),

Man weiß nicht was man an diesem Michael Cimino Film mehr loben soll: Die wunderschönen Aufnahmen, die old-school Heist-Story, Clint Eatwood, George Kennedy, oder diejenigen, die den Titel ins deutsche übersetzt haben. Am Ende muss es heißen: Jeff Bridges klaut allen die Show. Sogar den tollen Autos. Die Academy Awards Nominierung als Bester Nebendarsteller ist verdient.

Cutter’s Way, 1981

Ein murder mystery paranoid crime Thriller. Manche vergleichen ihn mit „The Usual Suspects (1995). Sicher ist: der Film wird unter Tarif gehandelt.

König der Fischer, 1991 (The Fisher King)

Der bissig-arrogante Radiomoderator Jack Lucas (Bridges) provoziert mit seiner Quasselei einen Mord. Danach sind Ruhm, Geld und Frau verschwunden. Lucas malocht in einer Erotik-Videothek, säuft wie ein Loch und hadert mit dem Schicksal. Die Erlösung kommt in Form eines Obdachlosen (Robin Williams) und dessen fanatischer Suche nach dem Heiligen Gral. Besser als Newsweek kann man es nicht formulieren: Der Film ist „eine Wonne, nicht nur für das Auge, sondern für die Seele.“ Terry Gilliams inszeniert gewohnt verrückt-sympathisch.  Bridges wird für den Golden Globe nominiert. Robin Williams und Mercedes Ruehl gewinnen ihn.



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