(„Fido“ directed by Andrew Currie, 2006)
Amerika in der goldenen Zeit der 1950’er Jahre: Der zweite Weltkrieg ist vorbei, die Wirtschaft boomt endlich wieder, die Arbeitslosenzahl ist niedrig und nahezu jede Familie hat einen Zombie als Haushaltsgehilfen eingestellt. Einen Zombie? Ja, Sie haben richtig gelesen.
Mit der Hilfe eines elektronischen Halsbandes wird die Lust nach Menschenfleisch und -blut unterdrückt, wodurch es möglich ist, einen Untoten kostengünstig als Koch, Türöffner, Gärtner oder Beschützer zu halten.
Um nicht von den Nachbarn missbilligende Blicke zu erhaschen, stellte Familie Robinson die wandelnde Leiche Fido (Billy Connolly) ein. Die ständigen Ängste seitens Vater Bill (Dylan Baker) gegenüber den Zombies ist mehr als berechtigt, da die Halsbänder unter gelegentlichen Wackelkontakten leiden und Fido somit eines Nachts die Nachbarsfrau auf isst. Die Konsequenz war natürlich eindeutig und für Sohn Timmy (K’Sun Ray) schockierend, denn er hatte Fido von Beginn an liebgewonnen, doch leider wartet der Tod auf den Familien-Zombie. Aber so einfach wollte er seinen neuen und nahezu einzigen Freund nicht aufgeben…
Die vor schwarzem Humor und typischen Klischees triefende Zombie-Komödie mit dem Titel Fido – Gute Tote sind schwer zu finden kommt herrlich erfrischend und mit einer einfachen und doch sehr genialen Story daher, die gleichzeitig bescheuert als auch amüsant ist. In der bunten Welt der 1950’er-Vorstädte, wo die Meinung der Nachbarn wichtiger ist als das eigene Wohlempfinden, der Garten jederzeit perfekt sein muss und das Auto frisch poliert ist, darf natürlich ein feiner Zombie nicht fehlen, während das seit Romero’s Dawn of the Dead (1978) bekannte Bild eines untoten Toten um 180° umgekrempelt wird.
Somit enthält dieser Film nicht die langsamen, fleischfressenden und willenlosen Gestalten, sondern langsame, willenlose, brave – wenn denn das Halsband keinen Aussetzer hat – und nahezu haustierähnliche Figuren, die auf die nächste Aufgabe warten. Die Vorurteil-Palette reicht also von kleinstadtkarierten Bürgern bis hin zu wandelnden Leichen.
Schauspielerisch bekommt der Zuschauer hier einiges geboten, neben den bereits genannten Künstlern spielen u.a. Carrie-Anne Moss (Matrix–Triologie) als besorgte Mutter, Henry Czerny (Mission: Impossible) und Tim Blake Nelson als leicht nekrophiler Nachbar mit. Keinesfalls dürfen Sie sich bei der Angabe, es handle sich um eine Horror- oder gar Splatterkomödie, täuschen lassen, denn obwohl hier Zombies eine tragende Rolle spielen, ist für eine solcher Art Filme sehr wenig Blut zu sehen.
Die negative Kehrseite des Filmes ist, dass der Plot nicht wirklich von der Stelle kommt, die Story plätschert nahezu vor sich her und es gibt keine neuen Erkenntnisse, keinen Höhepunkt. Dies hat zum Glück zur Folge, dass es auch nicht bergab gehen kann. Zwar werden immer wieder neue, geniale, ironische und schwarzhumorige Witze gebracht, die einen zwar eher stark schmunzeln und grinsen als lauthals loslachen lasseb, aber Wendungen, „Aha“-Effekte und große Veränderungen bleiben aus.
Alles in allem darf man dieses Werk zu den großen Geheimtipps zählen, die nicht viele kennen, aber kennen sollten. Mit umwerfendem schwarzem Humor, tollen Schauspielern, keiner Chance auf Langeweile, der Fähigkeit, ohne Blut auszukommen und einer spritzig-neuen Story zählt dieser Film bereits von jetzt an zu den Klassikern.
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