(„ガンツ“ directed by Shinsuke Sato, 2011)
Bei Gantz handelt es sich ursprünglich um eine Mangareihe aus der Feder von Hiroya Oku. Des Weiteren entstand aus dieser abgefahrenen Idee eine Anime Fernsehserie, sowie ein Videospiel. Gantz – Spiel um dein Leben ist wiederum die teilweise sehr gelungene Realverfilmung, welche sich recht nah am Original entlang hangelt.
Kei Kurono (Kazunari Ninomiya) und Masaru Kato (Ken’ichi Matsuyama) sterben bei dem Versuch einen Betrunkenen von den U-Bahnschienen zu retten. Statt jedoch das Zeitliche zu segnen, erwachen die beiden in dem kahlen Raum eines Hochhauses, indem sich noch weitere Überlebende , anderer tödlicher Vorkommnisse, befinden. Einziges Objekt in dem kleinen Raum ist eine glänzende, große, schwarze Kugel.
Wie sich später herausstellt ist der Name der Kugel Gantz und sozusagen der Spielleiter des Ganzen. Die Teilnehmer bekommen spezielle Ausrüstung, einen Anzug der übermenschliche Kräfte verleiht, sowie eine Waffe, die keine Projektile abfeuert, jedoch alles zerplatzen lässt, auf das gefeuert wird. Mit diesen Utensilien müssen sie die verschiedensten Gegner, Alien, in einer bestimmten Zeit zur Strecke bringen. Der Gewinner einer jeden Runde erhält einige Punkte. Ziel dieses Spiels ist es 100 Punkte zu sammeln, die der Spieler gegen folgendes einlösen kann.
- Er kann sich seine Freiheit erkaufen und muss nicht mehr an dem Spiel teilnehmen.
- Er kann einen anderen, bei einem der Runden gestorbenen, Mitspieler wieder ins Leben zurückholen.
Leider habe ich weder die Fernsehserie, noch die Mangas jemals vor Augen gehabt. Die Thematik ist sehr interessant und enthält viel Potenzial. Das ist jedoch genau der Punkt, an dem sich die Realverfilmung zu schaffen macht. Die Länge des Films beträgt ca. 120 Minuten und versucht alle nötigen Informationen hineinzuzwängen, damit auch der ahnungslose Zuschauer im Bilde ist. Unglücklicherweise geschieht dies auf Kosten des Flows. Der Beginn ist äußerst unterhaltsam und die schön übertriebenen, spritzigen Splattereffekte machen wirklich Spaß. Nach der ersten Hälfte verstrickt sich Regisseur Shinsuke Sato leider mehr und mehr in die zwischenmenschlichen Beziehungen und vergisst die anfangs so unterhaltsame Linie.
Mir wäre es lieb gewesen, wenn sich Sato geradewegs an der 100 Punkteregel orientiert hätte, sodass diverse Runden zu überstehen und am Ende die Einlösung im Mittelpunkt gewesen wäre. Durch seine Verirrung, wird Gantz gegen Ende sehr zäh und bietet wenig Abwechslung. Auch die Dialoge gehen auf die Nerven und der Film verliert erheblich an Geschwindigkeit. Schauspielerisch ist die Welt in Ordnung, die Jungs und Mädels spielen überzeugend und nicht affektiert oder gestresst. Auch die Synchronisation ist zu meiner Überraschung äußerst akzeptabel gewesen und schien diesmal nicht Nebensache zu sein. Wie häufig habe ich schon erlebt, dass Streifen aus dem Fernöstlichen eine vollkommen unpassende Sync ablieferten, oder zumindest die stimmliche Auswahl ein Horror war.
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