Ohne Limit

Ohne Limit

(„Limitless“, directed by Neil Burger, 2011)

„Warum kriegt man gerade in dem Moment, wo sich die kühnsten Träume erfüllen, ein Messer in den Rücken?“

Eddie Morra (Bradley Cooper) hat sein Leben nicht im Griff. Sein Alltag hat keine Struktur, er ist absolut unordentlich, seine Frau verlässt ihn, weil sie sich nicht weiter ansehen möchte, wie er vor sich hinvegetiert und sein Buch, an welchem er  seit Jahren sitzt und bis dato keine einzige Zeile geschrieben hat, kriegt er trotz Vertrag und einer hohen Gage nicht fertig. Bis er zufällig seinen Ex-Schwager Vernon (Johnny Whitwort) trifft. Dieser möchte ihm aus Mitleid eine neue Wunderdroge schenken, die es dem Konsumenten erlaubt, die gesamte Kapazität des eigenen Gehirnes zu nutzen. Und bereits kurz nach der Einnahme fängt das Mittel an zu wirken und er erhält während einer lauten Diskussion mit seiner Vermieterin Wissen, welches durch Zufall vor über 20 Jahren aufgeschnappt hat. Als die versprochene Wirkung jedoch am nächsten Tag fort ist, macht er sich auf den Weg zu Vernon, um Nachschub zu holen. Diesen findet er jedoch tot auf, als er Frühstück für die beiden holen war.
Dass Eddie bei der Sache nicht ungeschoren davon kommt und jede Droge die böse Seite der Macht mit sich zieht, ist demnach selbstverständlich, doch der Gedanke, dass auch er Opfer eines Mordes werden kann, lässt ihn kalt, denn er ist schlauer und wäre seinen Verfolgen jeweils zwei Schritte voraus.
Mit einer geballten Ladung an Nachschub des Stoffes NZT-48, so der Name der Designerdroge, und einer gigantischen Kapazität an Wissen öffnen sich für ihn Pforten, die er sich nie zu träumen gewagt hätte. Wissen, um die ganze Börse zu kontrollieren und auszunutzen, Privatpartys der High-Society, etc. Doch dieses Leben hat auch eine negative Seite. Was tun, wenn man keine Mittel hat, um seine Sucht zu befriedigen? Oder man von der Mafia gejagt wird? Oder, oder, oder…

Von der Inhaltsangabe her mag Ohne Limit wie ein ordinärer Actionthriller klingen, so wie wir es bereits kennen, doch er ist weitaus mehr. In erster Linie besticht der Film durch einen talentierten Schauspieler und ein beeindruckendes Bild, welches sich je nach Lage der Einnahme der Droge entweder in grauen, tristen, öden und alltäglichen Farben äußert, wenn Protagonist Eddie „down“ ist, oder sich in farbenfrohe, aufgeweckte, bunte und helle Töne erstreckt.

Ein Actionthriller, der ohne massenweise und andauernde Verfolgungsjagten spannend, rasant und mitreißend ist – kann es das geben? Ja. In diesem Werk ist besonders spannend mit zu verfolgen, wie der Hauptdarsteller, wenn er seine tägliche Dosis eingenommen hat, seinen Gegnern, Geschäftsleuten und Freunden immer drei Gedankengänge voraus ist und man sozusagen Live miterlebt, welche geniale Wirkung das Mittel hat und sich herausstellt, dass die Methoden und Absichten, die Eddie hegt, tatsächlich funktionieren, da man als Normalsterblicher nie auf eine solche Variante gekommen wäre.

Ohne Limit ist selbst für „Genrefremdgänger“ einen Blick wert; intelligente Gedankengänge, eine Moral über Drogen, ein faszinierender visueller Hintergrund und ein überzeugender Hauptdarsteller.

Ohne Limit ist seit 8. September auf Blu Ray und DVD erhältlich

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