Scream 4

Scream 4

(„Scream 4“ directed by Wes Craven, 2011) 

In der bekannten “Screamhauptstadt” findet der inoffizielle Jahrestag der Woodsboro-Morde statt. Die Laternenmasten sind als Ghostface verkleidet und das Highlight dieses Festivals ist der geplante Stabathon, in dem alle sieben Teile, vor ausgewähltem Publikum gezeigt werden. Sidney Prescott (Neve Campbell) die ihre traumatischen Erfahrungen mit dem Serienkiller mittlerweile durch das Schreiben einer Autobiografie verarbeitet hat, sieht dem fragwürdigen Hype zunächst recht locker entgegen. Doch als in dem Kofferraum ihres Autos blutverschmierte Plakate, ein Mobiltelefon und die Mordwaffe in Form eines Messers gefunden werden, scheint sich nicht nur für Sidney ein neuer Horror anzubahnen.

Auch im vierten Teil der Reihe führt wieder Wes Craven Regie und das merkt man. Nicht nur, dass die altbekannten Darsteller wieder zusammengetrommelt wurden, auch die Vorgehensweise der Killer, sowie das Set sind eine Hommage an die ersten Teile. Lediglich die Darstellung von Gewalt hat noch ein wenig zugelegt, ist stellenweise jedoch ein wenig zu übertrieben, um der Realität treu zu bleiben. A propos Realismus, dieser wird bei Scream 4 auch sonst ganz klein geschrieben, somit sollte man den Großteil seines Gehirns mit etwas Anderem beschäftigen, wenn man sich in die Tiefen der Materie stürzt. Neve Campbell nimmt die Sache mit dem Serienkiller diesmal ziemlich locker und hat den einen oder anderen guten Arschtritt für die maskierte Bedrohung parat. Frei nach dem Motto „jetzt ist es bereits dreimal gut gegangen, wieso sollte es jetzt anders sein?“

Die Geschichte ähnelt wie bereits angedeutet der des Ersten Scream, wenn auch die Killerauswahl, sowie dessen Motiv, dieses Mal noch fragwürdiger erscheint als in vergangenen Zeiten. Zu Beginn hatte ich geglaubt, es handle sich hier um etwas bahnbrechend Neues, da sich der Film selbst ins Lächerliche zieht, indem er seine Fortsetzungen bis zu Teil 7 präsentiert und dabei ein Part dämlicher ist als der andere. Diese Selbstironie bleibt auch noch erhalten, wenn der eigentliche Film startet und den einen oder anderen Lacher kann man sich tatsächlich nicht verkneifen. Noch vor der zweiten Halbzeit, kippt aber die Verwunderung über soviel düsteren Humor leider sehr schnell ins Lächerliche. Ab diesem Zeitpunkt verhält sich der Streifen genau wie die Vorgänger, übernimmt Dinge eins zu eins und es wirkt schlicht so, als wollte Craven  nur mal der neuen Generation in einer Art Best Of zeigen, was diese zu den guten alten Scream 1-Zeiten so verpasst hat.

Scream 4 ist seit 20. Oktober auf Blu Ray und DVD erhältlich



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Wer gerne noch einmal eine aufgemotzte Version der Ursprungsversion sehen will, wird hier bestens unterhalten werden. Ich hoffe dennoch, dass dies nur noch einmal ein Versuch der Wiederbelebung war und es Wes Craven dabei belassen wird. Bei einer der gestellten Fortführungen im Film selbst, wurde als Produzent Robert Rodriguez angegeben, vermutlich nur Fiktion, aber durchaus eine interessante Idee.
5
von 10