(„Henry’s Crime“ directed by Malcolm Vanville, 2010)
Henry (Keanu Reeves) hat einen eintönig Job als knopfdrückender Grenzwärter. Seine Beziehung ist ebenso wenig abwechslungsreich und steht kurz vor dem Aus. Als ein alter Schulkollege bei Henry auftaucht, der ihn fragt ob er als Ersatzmann für ein Rugbyspiel einspringen kann, gerät sein ganzes Leben aus der öden Bahn. Denn das Ziel ist kein Spielfeld, sondern die städtische Bank und Henry zum unfreiwilligen Fahrer geworden.
Nachdem er als Einziger verhaftet wird und für drei Jahre ins Gefängnis muss, reift in ihm die Idee, tatsächlich die Bank auszurauben, damit seine Strafe nicht umsonst war. Dazu bedient er sich dem Wissen seines Zellengenossen Max (James Caan), sowie einem alten Tunnel unterhalb der Bank. Um unauffällig graben zu können, muss Henry die Hauptrolle im gegenüberliegenden Theater annehmen und lernt dort seine neue, große Liebe Julie (Vera Farmiga) kennen.
Keanu Reeves tritt wieder in seiner Rolle als grundsätzlich zurückhaltender Smartguy an und neigt beinahe selbst zu Schlafattacken. Sein Mentor Max Saltzman (Caan) hingegen ist eine Wucht, es entsteht der Eindruck, als sei Caan erst vor Kurzem bei Der Pate aufgetreten und hätte nichts verlernt. Leider genügt dieser alte, frische Wind nicht um das gesamte Drumherum mitzureißen und es präsentiert sich eine nette, aber langwierige Krimikomödie. Die Story gestaltet sich zwar zunächst interessant und verspricht richtig toll zu werden, doch nimmt diese zu keiner Zeit Fahrt auf und dümpelt führungslos vor sich hin.
Wer Keanu Reeves in seiner so typischen Rolle gerne sieht, oder ein Fan von James Caan ist, kann hier beide Augen zudrücken und falls das noch nicht ausreicht, spielt auch Vera Farmiga (Running Scared, Departed) mit. Auch wenn mir persönlich ihre permanent vorlaute und aufdringliche Art und Lache auf die Nerven gehen, mag es den einen oder anderen geben, der dies anders sieht und Farmiga für ihn zum Pluspunkt wird.
Henry & Julie ist seit 3. November auf Blu Ray und DVD erhältlich
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