(„Rien à déclarer“ directed by Dany Boon, 2010)
Ein Grenzübergang zwischen Frankreich und Belgien steht kurz vor der Schließung. Bevor dieser Übergang jedoch vollständig gesperrt wird, sollen sich die Beamten beider Seiten zusammenschließen, um mobile Kontrollen durchzuführen. Das Problem bei der Sache ist, dass sich vor allem die beiden Konkurrenten Mathias Ducatel (Dany Boon) und Ruben Vandefoorde (Benoit Poelvoorde) auf den Tod nicht ausstehen können. Als sich beide mit der Zeit aneinander gewöhnen, Ruben aber nach wie vor die Franzosen hasst, beichtet Mathias Ruben die Liebe zu dessen Schwester, woraufhin er völlig den Verstand verliert.
Der Nachfolger von den Sch’tis hat es also endlich zu mir ins Wohnzimmer geschafft und wurde voller Hoffnung gesichtet. Glücklicherweise bin ich nicht enttäuscht worden und kann mit ruhigem Gewissen sagen: Nichts zu verzollen ist ein würdiger Nachfolger!
Obwohl die Thematik hier eine völlig andere ist als bei den Sch’tis, lautet der Grundtenor wieder menschliche Vorurteile und Unverbesserlichkeit. Dany Boon und Benoit Poelvoorde spielen sich die Bälle so schön zu, dass es manchmal gar keiner Pointe bedarf um die Lachmuskeln zu treffen. Die Dialoge und der flotte französische Humor erledigen das Übliche und lassen die ca. 100 Minuten nur so davonziehen. Selbst die Romantik wird nicht wie bei anderen Filmen dieser Güte zu einer Kaugummiaffäre, sondern beinahe nebenher abgehandelt. Auch das Finale bremst den Film nicht aus.
Soviel zum Lob, denn auch Nichts zu verzollen hat seine Ecken und Kanten. So wundert man sich zum Einen über merkwürdige Nebenstories, die aber auch durch die durchgehend souveränen und gut ausgewählten Darsteller zur Besonderheit werden und zum Anderen war ich über einige Gewalttaten verwundert, welche die Familienfilmidylle im ersten Moment ein wenig trüben. So wird unter Anderem einem Franzosen in den Rücken geschossen, oder der Kopf gegen ein Auto gehämmert. Schade, denn auch ohne diese Szenen hätte der Film bestens, oder sogar noch besser funktioniert, da kein unnötiger Einschnitt in die Sch’tische Unschuld erfolgt wäre.
Nichts zu verzollen ist seit 1. Dezember auf Blu Ray und DVD erhältlich
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