Wasted On The Young

Wasted on the Young

(„Wasted on the Young“ directed by Ben C. Lucas, 2010)

Eigentlich hatte Zack (Alex Russell) eine mehr oder weniger harmlose Abschlussfeier geplant, um sich elegant aus seiner Privatschule zu verabschieden, doch als er sich mit seinen Freunden über die völlig betrunkene und mit Drogen abgefüllte Xandrie (Adelaide Clemens) hermacht und diese am Ende in einem Straßengraben zurücklassen, beginnt ein grausames Spiel voller Intrigen und hemmungsloser Gewalt.
Dass Wasted on the young in Richtung Eiskalte Engel gehen würde, hatte ich auf Grund des Trailers irgendwie erwartet, doch mit einer wesentlich frostigeren Atmosphäre als in diesem Thriller habe ich nicht gerechnet. Die Darsteller sind natürlich wieder ein wenig zu makellos, fahren die tollsten Autos und haben vollkommene Narrenfreiheit fernab von Vormund und Gesetz. Doch die gesamte Machart dieses verwirrenden Werks lässt den Zuschauer an einigen Stellen fassungslos werden, um im nächsten Moment dessen Naivität auf die Schippe zu nehmen, und das gefällt!

Viele Rückblenden, ein ständiges hin und her, Szenen in denen Wunschdenken der Figuren präsentiert wird, der Betrachter diese aber für real hält und fasziniert ist. In der ersten Hälfte des Films kommt man kaum dazu Luft zu holen, aus Angst etwas Wichtiges zu verpassen und letzteres sollte man tunlichst vermeiden, um sich nachher nicht die Frage stellen zu müssen, wie denn jetzt alles zusammenhängt und warum gewisse Dinge geschehen. Dieser moderne „Highschool-Thriller“ passt in die heutige Zeit, dafür sorgt nicht zuletzt die dominierende Musik mit einer Abfolge von penetranten Technobeats, sondern auch die Verwendung von einigen Videoeffekten und tollen Schnitten.

Auch am Ende bleibt man etwas verdutzt zurück, da man trotz voller Aufmerksamkeit das Gefühl hat, etwas verpasst oder doch nicht wirklich verstanden zu haben. Aber schließlich, wenn man noch einmal alles Revue passieren lässt, dann kann man sich beruhigt zurücklehnen und froh sein, den Streifen gesichtet zu haben. Irgendwie ist ja alles gut geworden, obwohl doch eigentlich alles schiefgelaufen ist. Oder doch nicht?

Mehr kann und möchte ich über den Verlauf der Geschichte nicht verraten, ohne Interessierten das Vergnügen zu rauben. Lasst euch einfach überraschen. Die Extras der DVD beinhalten Interviews mit dem Regisseur und den Darstellern, sowie ein kurzes Making Of.

Wasted on the Young ist seit 2. Januar auf Blu Ray und DVD erhältlich



(Anzeige)

Brrr, ganz schön eisig so ein Highschoolleben, da ist man doch froh auf der weichen Couch zu sitzen, weit weg von all den Bedrohlichkeiten der sorgenvollen Studenten. Gerade deswegen wird mir der Film wohl zugesagt und mich an vielen Stellen auch positiv überrascht haben. Zwar verliert Wasted on the Young in der zweiten Hälfte zunächst ein wenig an Spannung, doch der starke Anfang und das bittere Ende lassen die müde Phase sofort in Vergessenheit geraten. Spannend!
8
von 10