Grabbers

Grabbers

(„Grabbers“, directed by Jon Wright, 2011)

Das Monster, das aus der Tiefe kam: Immer wieder entdecken Meeresforscher in den Ozeanen bislang unbekannte Tierarten. Fische mit Teleskopaugen, Krabben, die dafür keine haben – faszinierend und bizarr sind sie, die Geschöpfe, die teils Tausende Meter unter uns leben. Anders als alles, was wir kennen. Und noch immer dürften sich zahlreiche fremde Lebewesen, versteckt vor unseren Augen, in den Fluten tummeln. Einige schätzen, dass sogar noch einige Millionen neuer Tiere auf ihre Entdeckung warten.

Dass dies vielleicht besser so ist und manches Tier lieber unentdeckt bliebe, dürfen in Grabbers die Bewohner einer kleinen irischen Insel erfahren. Die „Grabscher“, so der mehr oder weniger offizielle Name der maritimen Invasoren aus dem Weltall, mögen zwar ein Traum für jeden Meeresbiologen sein. Für Leute, die an ihrem Leben hängen, sind sie hingegen ein Alptraum. Ein wuselnder Alptraum mit Tentakeln und Zähnen. Wie Tintenfische, nur blutrünstiger – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Blut der Einwohner ist es nämlich, hinter dem sie her sind, wenn sie ihre Beute nicht sogar ganz verspeisen.

Nur eine Sache verdirbt ihnen ein wenig den Appetit: Alkohol. Befindet der sich im Blut der Opfer, gerät der Organismus der Grabscher ganz schön durcheinander. Zuviel davon und sie sterben sogar daran. Der Schlachtplan ist also klar: Jeder trinke so viel er kann! Zum Glück hat der Ire an sich kein großes Problem in der Hinsicht und so verbarrikadieren sich die Einwohner in einem Pub – wo auch sonst? – wo es dann zum großen Showdown kommt. Wer dann noch der Auffassung ist, Alkohol sei keine Lösung, ist eindeutig im falschen Film.

Iren, die sich betrinken müssen, um eine Invasion von Meeresungeheuern abzuwehren – auf eine derart absurde Idee muss man erst einmal kommen. So absurd, dass der Film fast nicht entstanden wäre. Jahrelang musste Drehbuchautor Kevin Lehane mit seinem Einfall hausieren gehen, bis er die Produzenten überzeugen konnte, Geld für den Film locker zu machen. Und das dürfte nicht wenig gewesen sein, denn die Grabscher sind deutlich aufwändiger gestaltet, als man von der Beschreibung des Inhalts hätte erwarten können. Kein Wunder, dass auf der Packung groß damit geworben wird, die Special Effects stammten von den Harry-Potter-Machern.

Wer jedoch einen echten Horrorfilm erwartet, sagen wir eine Neuauflage von Der Weiße Hai dürfte etwas enttäuscht sein. Dafür ist das Ganze doch bewusst zu albern gehalten. Vielmehr erinnert Grabbers an frühere Monsterfilme wie Gremlins oder Tremors – Im Land der Raketen-Würmer, die ebenfalls Invasionen von fremden, gefährlichen Wesen mit einer Menge Humor verbanden. Gerade der Kultfilm um die Riesenwürmer aus dem Jahr 1990 soll eine der Hauptinspirationen für Lehane gewesen sein. Und das merkt man: Wenn Sturzbetrunkene versuchen, mit umfunktionierten Wasserpistolen Jagd auf Riesenaliens zu machen, mag das nur bedingt spannend sein – komisch ist es allemal. Dafür sorgen neben der Handlung vor allem die schrägen und doch liebenswerten Protagonisten.



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Ein wahnwitziger Plot und skurrile Charaktere - Grabbers richtet sich eindeutig an Zuschauer, die das Abwegige und absurden Humor zu schätzen wissen. Wer neuen Stoff für den nächsten nicht ganz so ernsten Videoabend mit Freunden sucht, kann mit dem Monsterspektakel also hochprozentigen Spaß haben. Aber den Alkohol dabei nicht vergessen - man weiß ja nie.
7
von 10