(„Switch“ directed by Frédéric Schoendoerffer, 2010)
Sophie Malaterre (KarineVanasse), ihres Zeichen gescheiterte Modedesignerin, lebt in Kanada und ist auf der Suche nach einem neuen Job. Als ihr eine Fremde von der neuartigen Internetseite Switch.com berichtet, auf der es möglich ist sein Haus mit irgendeinem Menschen zu tauschen, der auch dort registriert ist, beschließt sie mit jemandem aus Paris zu switchen. Dass es sich dabei aber um alles andere als einen normalen Austausch handelt, erfährt Sophie Malaterre bald am eigenen Leib. Die Polizei bezichtigt sie des Mordes und sie versucht verzweifelt der Wahrheit einen Schritt näher zu kommen.
Bei französischen Filmen bin ich immer etwas skeptisch, zu oft bin ich schon enttäuscht worden. Nur ein Positivbeispiel schwebt mir da immer sofort ins Gedächtnis und dabei handelt es sich um den äußerst spannenden und gut inszenierten Horrorfilm High Tension, welcher visuell wie auch darstellerisch überzeugen kann. Nun ist Switch natürlich kein Horrorfilm und auch nicht im Entferntesten mit dem blutigen Massaker zu vergleichen, aber trotzdem ist der etwas zu lang geratene Thriller gar nicht mal schlecht.
Die mir ist dato unbekannte Karine Vanasse spielt beinahe in allen Gefühlslagen sehr überzeugend, nur selten kommt eine Art Theatralik zu Tage, welche übertrieben ist. Ihr Gegenspieler und gleichzeitig ihr einzig Verbündeter im Geiste Kommissar Forgeat (Eric Cantona) präsentiert endlich mal eine Polizistenrolle, welche wohl der Realität ziemlich nahe kommen dürfte. Er ist zwar lässig, aber überflüssige oder zwanghafte Machosprüche bleiben einem erspart. Er macht seinen Job, versucht aber den Fall gewissenhaft aufzuklären und hält nicht nur an einer Meinung fest.
Etwas verwirrend ist die Story ab dem zweiten Drittel, klärt sich aber mit etwas Geduld schneller auf als man denkt. Statt den Mittelteil so in die Länge zu ziehen, hätte man diesen halbieren und das Finale wesentlich mehr ausnutzen und ausschmücken sollen, um die Hintergründe deutlicher zu beleuchten. Denn an jener Stelle, an der man sich eine vernünftige oder wenigstens ausführliche Erklärung erhofft, springt der Abspann plötzlich ein und mal wieder fühlt man sich ein wenig verarscht. Fast zwei Stunden vergeudet, nur um eine so lachhafte Begründung für die ganzen Geschehnisse zu erhalten … na toll.
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