(„Hyenas“ directed by Eric Weston, 2011)
Wölfe, Schlangen, Fledermäuse, Haie, Alligatoren, ja selbst Bienen, Schafe, Kaninchen und Frösche – wenn es darum ging, Protagonisten wie Zuschauer mit immer neuen Horrortieren zu quälen, waren der Fantasie der Filmemacher noch nie Grenzen gesetzt. Umso verwunderlicher, dass ein Raubtier dabei bislang ein ziemliches Schattendasein fristete: die Hyäne. Doch diese Lücke – sofern man sie als solche bezeichnen wollte – wurde nun geschlossen, denn um genau die hundeähnlichen Säuger mit dem charakteristischen „Lachen“ dreht sich bei Devil’s Spawn alles. Oder besser, es geht um eine Art Werhyäne: Menschen, die sich in Hyänen verwandeln. Im Gegensatz zu ihren entfernten Verwandten, den Werwölfen, können sie das sogar ohne jede Einschränkung und zu jeder Tageszeit. Meist entscheiden sie sich dazu, wenn sie hungrig sind und Futter wollen. Was eigentlich fast immer der Fall ist.
Gleich zu Beginn fällt das zähnefletschende Rudel auch gleich einmal über eine Frau her, auch das Kleinkind auf der Rückbank muss daran glauben. Der Hyäne von Welt ist es schließlich egal, was da in ihre Fänge gerät; Hauptsache, es füllt den Magen. Nur von einer hätten sie dabei besser die Klauen gelassen: die Ehefrau von Gannon (Costas Mandylor). Der hält den Mord zunächst für die Tat eines Verrückten, auch deshalb, weil die Polizei nicht die Absicht hat, dem Ganzen nachzugehen. Warum auch, wenn der Killer sicher jemand auf der Durchreise war? Einer weiß es jedoch besser: Der alte Crazy Briggs (Meshach Taylor) kennt als einer der wenigen das Geheimnis hinter den Angriffen. Also schließt er sich mit Gannon zusammen, um nun gemeinsam auf die Jagd auf die Höllenviecher zu machen. Oberstes Ziel: Alphaweibchen Wilda (Christa Campbell). Parallel wird noch eine zweite Geschichte erzählt, die zweier verfeindeter menschlicher Gangs. Die trägt zwar nur marginal zum Hauptplot bei, stört aber auch nicht weiter.
Überhaupt lässt sich an dem Grundgerüst nur wenig meckern, sofern man B-Movies mag. Die Schauspieler sind solide, die Story sicher nicht originell – eigentlich wurden nur Werwölfe durch Hyänen ausgetauscht – aber für einen Horrorfilm brauchbar, auch die Spannung ist da. Devil’s Spawn hat jedoch ein Problem: Die Kulissen sind billig, die Special Effects sogar richtig schlecht. So schlecht, dass man sie gesehen haben muss, um das glauben zu können. Das trifft vor allem auf die Hyänen selbst zu, die dermaßen offensichtlich per Computer in die Szenen reinmontiert wurden, dass der Film erst gar nicht die Chance erhält, das rettende Ufer der Mittelmäßigkeit zu erreichen. Wer auch immer behauptet hat, das Furchteinflößendste eines Horrorfilms wäre das Unsichtbare, wird hier eines Besseren belehrt. Schafft man es an den Stellen aber ein Auge zuzudrücken – oder besser gleich beide – ist die Jagd auf die Werhyänen zumindest für eingefleischte Horrorfans einen Blick wert. Allzu viel Blut sollten sie aber nicht erwarten, da die meisten Überfälle jenseits der Kamera stattfinden.
Devil’s Spawn ist seit 12. April auf DVD und Blu-ray erhältlich
(Anzeige)