(„The Dead Undead“ directed by Matthew R. Anderson, 2011)
Fünf Jugendliche, die ihren Urlaub in einem kleinen Hotel verbringen wollen. In einem kleinen und verlassenen Hotel, wie sie bald feststellen. Andere Gäste gibt es nicht, nicht einmal an der Rezeption ist jemand anzutreffen. Und zufällig wird hier auch niemand vorbeikommen, denn wir befinden uns irgendwo im Nirgendwo. Da muss man nicht allzu viele Horrorfilme gesehen haben, um zu wissen, dass das nicht gut ausgehen kann. Tatsächlich dauert es nicht sehr lange und die meisten von ihnen sind tot, hingemetzelt von blutrünstigen Zombies. In dem Moment denkt man noch, man habe es mit einem Standard-B-Horrormovie mit altbekanntem Thema zu tun. Anderthalb Stunden später dürfte sich so mancher wünschen, wenn dem so gewesen wäre. Die große Überraschung ist nämlich, dass die unvorsichtigen Urlauber mit der begrenzten Lebenserwartung für den Film keine große Rolle spielen. Im Mittelpunkt stehen weniger die fünf sondern vielmehr eine paramilitärische Einheit, die sich den halbtoten Aggressoren in den Weg stellt.
Angeführt wird diese Truppe von Jack (Luke Goss, bekannt für seine Rolle in Blade 2 und als Mitglied der 80er Jahre Boy Band Bros). Ihm zur Seite stehen unter anderem der nicht minder bewaffnete Viper (Matthew R. Anderson) und die nicht grundlos walkürenhafte Gabrielle (Spice Williams-Crosby). Für die Urlauber kommt die Hilfe zwar größtenteils zu spät, aber den ersten Zombieansturm können sie zumindest zurückdrängen. Da Jack auch noch gut aussieht, dauert es nicht lange, bis Summer (Cameron Goodman) – die einzig Überlebende – dem Charme ihres schweigsamen Retters verfällt. Leider muss sie feststellen, dass ihr neuer Schwarm einen entscheidenden Makel hat: Er ist genau wie der Rest seiner Truppe auch nicht lebendiger als die Zombies.
„Nur eine Armee von Vampiren kann die Zombie Apokalypse stoppen!“, steht auf dem Cover von Zombie Dead/Undead – da bekommen selbst versierte Connaisseure des gepflegten Zombie-Trashes große Augen. So ganz kann der Film sein Versprechen aber nicht halten. Dabei kommen schon noch andere absurde Wendungen. So absurd, dass sie die bereits eigenwillige Ausgangssituation weit in den Schatten stellen. So absurd, dass man sie selbst gesehen haben muss, um sie glauben zu können. Und selbst dann mag man Schwierigkeiten haben. Diese sonderlichen Einfälle kann man großartig finden oder grauenvoll, zumindest geben sie dem Film eine eigene Identität und für Freunde skurrilen Trashs eine Art Daseinsberechtigung.
Leider taugen dafür die Kämpfe nur wenig. Orthodoxe Zombiefans werden sich alleine daran schon stören, dass die Untoten hier äußerst gut zu Fuß sind. Genauer sieht der Ablauf des Filmes so aus, dass alle paar Minuten eine Zombieschar aus dem Nichts auf die Vampire zurennt (jawohl, rennt!) und diese mit ihren Armeewaffen – wo auch immer die sie herhaben – alles abknallen. In den Momenten degradiert sich Zombie Dead/Undead zu einem reinen Actionfilm ohne Horror. Und leider ohne Spannung. Im Gegensatz zu den oben erwähnten Ideen kann man hierüber nicht einmal wirklich lachen, da sich die Kampfszenen zu oft wiederholen, ohne groß zu variieren. Wenn mal gerade keine obskure Idee der Drehbuchautoren in Sicht ist, wird man sich deshalb dabei ertappen, etwas sehnsüchtig auf die Zeitanzeige zu schauen. Das erwartete Trashhighlight ist der Film also nicht geworden. Ein Faible fürs Absurde und das ein oder andere Bier vorausgesetzt, ist er aber zumindest für diverse Lacher gut.
Zombie Dead/Undead ist seit 17. April auf DVD und Blu-ray erhältlich
(Anzeige)