(„Gangsters, Guns & Zombies“ directed by Matt Mitchell, 2012)
Wer durch die Horrorabteilung der heimischen Videothek schlendert, dürfte die Versuchung kennen, „All You Zombies“ von den Hooters anzustimmen: kaum ein Film, der noch ohne Zombies auskommt. Die große Renaissance der tot gesagten Untoten dürfte das Filmgeschäft auch den Zomcoms – kurz für Zombie Comedy – verdanken, die nach dem großen Erfolg von Shaun of the Dead das Genre fest im Griff haben. Auch Gangsters, Guns & Zombies widmet sich dem altehrwürdigen Monster mit dem strengen Geruch und wählt dafür den populären humoristischen Zugang. Wobei, eigentlich ist Tony (Huggy Leaver), Q (Vincent Jerome) und dem Rest der Bande nicht so wirklich zu lachen. Das Geld vom Banküberfall haben sie, ja, und die Polizei ist seit der Zombieinvasion mit anderen Dingen beschäftigt, als Gangster zu jagen. Insofern brauchen sie nicht zu befürchten, dass ihnen jemand die Beute sobald abspenstig gemacht.
Aber auch hier gilt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Da wären zum einen die Schwierigkeiten, das Geld unter die Leute zu bringen. Wie will man beispielsweise tanken, wenn die Betreiber längst zu menschenfressenden Gehirntoten mutiert sind? Außerdem haben sie den schwer verletzten Danny (Simon Mathews) an der Backe, was das Weiterkommen erschwert. Und das ist auch so schon anspruchsvoll genug, denn der Weg zum Versteck führt durch Massen von Untoten. Doch wozu hat der Verbrecher von Welt ein ganzes Arsenal an Knarren dabei? Und so ballern sie sich durch immer mehr Zombiehorden, treffen unterwegs die hübsche Cassie (Cassandra Orhan) und deren resolute Oma (Jennie Lathan) und hoffen einfach, irgendwann einmal das sichere Zuhause zu erreichen.
Die Geschichte im Vordergrund ist dabei noch der weniger unterhaltsame Aspekt des britischen Films. Leute mit Knarren und Zombiehorden? Das hat man schon Dutzende Male gesehen. Die obligatorische Liebesgeschichte wäre nicht nötig gewesen. Und auch das Motiv von tumben Bankräubern, die sich plötzlich mit verfaulten Widersachern herumschlagen müssen, kennen wir schon aus Cockneys Vs. Zombies. Da kommt Regisseur und Co-Autor Matt Mitchell mit seinem Werk einfach zu spät. Dafür ist der Brite umso einfallsreicher, was den Hintergrund angeht – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Während vorne meistens Tony & Co. damit beschäftigt sind, über ihre nicht ganz so hoffnungsvolle Lage zu grübeln oder sich gegenseitig lauthals zu beschimpfen, laufen dahinter irgendwelche Zombies durchs Bild, und das teilweise in den skurrilsten Aufmachungen.
Gepaart mit regelmäßiger Situationskomik (Tipp: Abspann anschauen!) finden Fans von Zombiekomödien also allemal genug Material, um ihre Lachmuskeln in Schuss zu halten. Mit den bekannten Genregrößen kann Gangsters, Guns & Zombies dennoch nicht ganz mitzuhalten, dafür sind Thema und Stil dann doch schon zu oft verwendet worden, die Geschichte nicht interessant genug. Aber wer nicht mit diesem Anspruch drangeht und sich auch mit weniger Gagdichte zufrieden gibt, bekommt zumindest einen sympathischen Vertreter präsentiert, der nichts wirklich verkehrt macht und bei dem alle Beteiligten deutlich sichtbar ihren Spaß hatten. Also ideal für einen Videoabend mit Freunden und Bier. Und das ist ja auch schon was.
Gangsters, Guns & Zombies ist seit 2. Oktober auf DVD und Blu-ray erhältlich
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