Truth or Dare

Truth or Dare

(„Truth or Dare“ directed by Robert Heath, 2012)

Truth or DareEs gibt den Moment im Leben eines jeden Teenagers, in dem er die vorher als zu kindisch abgetanen Partyspiele wieder für sich entdeckt. Natürlich nicht unbedingt Topfschlagen oder Negerkussessen. Aber „Wahrheit oder Pflicht“? Doch, das hat was, erlaubt es doch, sich hemmungslos zu besaufen und gegenseitig abzuknutschen. Und beides steht auf der Prioritätenliste während der Pubertät ganz weit oben. Nun können solche Spiele aber auch böse daneben gehen, entweder durch zu viel Alkohol oder auch durch zwischenmenschlich peinliche Situationen.

Im Fall von Felix (Tom Kane) ist es sicher beides. Ermutigt durch Alkohol und diverse Drogen gesteht er während einer Runde eben jenen fatalen Spiels seine Gefühle für Gemma (Florence Hall). Und das bringt nicht nur die Angebetete in eine unangenehme Situation sondern natürlich auch deren Freund Chris (Jack Gordon). Der fackelt dann auch nicht lange und schlägt dem Nebenbuhler die Nase blutig, der daraufhin gedemütigt von der Party flüchtet.

Ein Jahr drauf ist es Felix, der zu einer großen Feier geladen hat. Neben Gemma und Chris stehen noch drei weitere Freunde auf der Gästeliste, die allesamt bei dem missglückten Spiel zugegen waren. Die Zuneigung für den Außenseiter hält sich auch ein Jahr nach dem Fiasko in Grenzen, doch die Aussicht auf Spaß und Alkohol reichen den fünf aus, um zum entlegenen Anwesen zu fahren. Alkohol finden sie dort auch zuhauf, doch Spaß, nein, der ist nicht eingeplant. Denn wie die überraschten Gäste feststellen müssen, öffnet ihnen nicht Felix sondern dessen Bruder Justin (David Oakes) die Türe. Und der hat eine völlig andere Absicht: Eine weitere Partie „Wahrheit oder Pflicht“ soll aufklären, was seinerzeit wirklich passiert ist. Der Einsatz: das eigene Leben.Truth or Dare Szene 1

Auch wenn der durch Saw ausgelöste große Hype um perfide Horrorfilme schon einige Jahre zurückliegt, einen Mangel an neuen Vertretern braucht man dennoch nicht beweinen. In die Kinos schaffen sie es zwar nicht, aber ein Gang zur Videothek reicht normalerweise, um einen Nachschub für einige Wochen nach Hause zu bringen. Nachteil: Im Grunde sind die meisten davon austauschbar. Auch Truth or Dare kommt hierzulande direkt auf Video heraus, aber – und das ist die gute Nachricht – versucht dafür zumindest, dem horrorerfahrenen Zuschauer etwas Neues zu bieten. Was ihm mal mehr, mal weniger gelingt.

Vor allem bei der Geschichte ließ man sich mehr Wendungen einfallen, als zu erwarten gewesen wäre. Anfangs meint man noch, sämtliche Hintergründe längst durchschaut zu haben, um dann aber doch eines Besseren belehrt zu werden. Nach und nach, mit Hilfe von Flashbacks und erzwungenen Geständnissen, erfahren wir, dass auf jener unseligen Party noch mehr losgetreten wurde als anfangs gezeigt. Glaubwürdig ist das nur bedingt, sorgt aber doch für genügend Aha-Momente, um nicht in der Masse unterzugehen.Truth or Dare Szene 2

Schade hingegen, dass bei den Figuren dann doch eher ausgetretenen Pfades gefolgt wird. Sicher, es hat seinen Reiz, dass die fünf unfreiwilligen Gäste so unsympathisch sind und sich angesichts der Bedrohung zunehmend gegenseitig ans Messer liefern. Doch was den Versuch angeht, der Situation zu entkommen, geben sie sich keinen Deut intelligenter als die große Masse aus vergleichbaren Filmen. Da hätte man aus der Duellsituation sicher noch mehr herausholen können. Dennoch: Spaß macht der britische Film, spannend ist er auch und wer seine Horrorfilme gerne etwas blutiger mag, wird hier ohnehin auf seine Kosten kommen. Ganz so sadistisch wie bei Saw wird es hier zwar nicht, man sollte aber schon einen robusteren Magen haben, um einige Runden des „Spiels“ ertragen zu können.

Truth or Dare ist seit 11. Oktober auf DVD und Blu-ray erhältlich



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Aus Spaß wird Ernst, tödlicher Ernst sogar: Der Horrorthriller Truth or Dare zeigt einen recht spannenden Kampf zwischen fünf unfreiwilligen Gästen und einem rachsüchtigen, sadistischen Gastgeber. Die Opfer stellen sich wie so oft nicht allzu intelligent an, dafür ist die Geschichte wendungsreicher als bei der Konkurrenz.
6
von 10