(„Blood of Redemption“ directed by Giorgio Serafini, 2013)
Der Sohn im Knast, der Vater ermordet – es sah schon mal besser aus für Familie Forte. Und dabei war man doch gerade dabei, sich dem fiesen Verbrecherleben zu entsagen und einen ehrlichen Lebensweg einzuschlagen. Gedankt wurde es ihnen nicht: Erst wird Quinn (Billy Zane) in eine Falle gelockt, dann das Oberhaupt erschossen. Womit dann nur der jüngere Sohn Kurt (Gianni Capaldi) noch übrig ist, der kurz vor dem Desaster die Seiten gewechselt und beim FBI eingestiegen ist.
Aber wer hatte die Fortes dann verpfiffen? War es Campbell (Vinnie Jones), der ebenfalls in diesen Hinterhalt geriet, es aber auf wundersame Weise schaffte zu entkommen? Oder dessen Onkel, der zweite große Verbrecherboss der Stadt, der nun das Geschäft für sich alleine hat? Oder jemand völlig anderes? Um das herauszufinden, begeben sich die Überbleibsel des Fortesclans getrennt voneinander auf Spurensuche: Kurt nutzt seine FBI-Kontakte, Quinns Freundin Loryn (Jelly Howie) ihren Körper, indem sie sich Campbell an den Hals schmeißt. Und dann wäre da noch Axel (Dolph Lundgren), der ehemalige Bodyguard der Familie, der untergetaucht und im Geheimen den Verdächtigen auf den Fersen ist.
Wenn Vorzeigehaudraufschwede Dolph Lundgren eine Hauptrolle übernimmt, stellt sich die Frage nach dem Genre nicht wirklich. Kriminalistische Finesse ist weniger sein Metier, stattdessen regieren in Blood of Redemption – Vendetta Fäuste und vor allem Schusswaffen. Die Frage ist dann immer nur, wo das Ergebnis qualitativ anzusiedeln ist. Im Falle seines neuesten Streifens ist die Antwort klar: ziemlich weit unten. Die Geschichte mag noch Durchschnitt sein, der Rest ist es nicht.
Egal ob dümmliche Dialoge, völlig absurde Undercoveraktionen, deplatzierte Sexszenen oder abgekupferte inszenatorische Tricks: Man hat den Eindruck, die Macher hinter Blood of Redemption hätten den Leitfaden „Was man bei Actionfilmen alles falsch machen kann“ genommen und Wort für Wort umgesetzt. Das wäre ja noch zu verkraften, wenn wenigstens die Actionszenen – also das Herzstück des Genres – überzeugender wären. Aber auch die wirken mit ihren schlechten Bluteffekten unglaublich albern.
Und doch, irgendwo hat der C-Movie auch seinen Reiz. Gerade zusammen mit dem typischen Synthiegedudel fühlt man sich dreißig Jahre zurückgesetzt, als billige und schlecht gemachte Actionstreifen noch an der Tagesordnung waren. Wer also empfänglich ist für Retrocharme oder auch ganz allgemein für Trash, der wird beim nächsten Videoabend hier wahlweise in Erinnerungen schwelgen oder viel lachen können. Mit dem Anspruch, einen guten Film zu sehen, sollte man Blood of Redemption jedoch besser nicht angehen.
Blood of Redemption – Vendetta ist sei 20. Januar auf DVD und Blu-ray erhältlich
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