2 Guns

2 Guns

(„2 Guns“ directed by Baltasar Kormákur, 2013)

2 GunsNicht verzagen, Bobby fragen! Wann immer du Probleme hast und jemanden suchst, der sie lösen kann, ist Bobby Trench (Denzel Washington) dein Mann. Denn der kennt irgendwie jeden und kann besorgen, was immer du willst. Oder sagen wir fast immer. Als er dem lokalen Drogenbaron Papi Greco (Edward James Olmos) falsche Pässe besorgt im Austausch für ein wenig Kokain, beschließt sein Handelspartner, ihm statt der vereinbarten Ware lieber Bargeld zu geben. Für Bobby ist das ein echtes Problem, denn er ist als Undercover-Agent der Drogenfahndung DEA unterwegs und sollte eigentlich Papi überführen.

Planänderung: Wenn schon das mit dem Koks nicht klappt, könnte er doch mit seinem Partner Stig (Mark Wahlberg) die Bank überfallen, in der Papi sein schmutziges Geld gelagert hat. Sind zwar keine Drogen, aber solange der Mexikaner dafür in den Knast kommt, wen kümmert’s? Dass er dafür Stig opfern muss, der im Gegensatz zu ihm ein richtiger Verbrecher ist, nimmt Bobby in Kauf. Was er dabei nicht ahnt: Der Drogenfahnder mag zwar viele kennen, einige Details waren ihm vor dem Banküberfall nicht bewusst. Einige sehr entscheidende Details. 1. Stig ist ebenfalls kein Verbrecher, sondern arbeitet für die Navy. Und die will das Geld für sich. 2. In der Bank liegen nicht wie vermutet 3 Millionen Dollar, sondern 43 Millionen. 3. Das Geld gehört überhaupt nicht Papi, sondern einer vierten, nicht minder skrupellosen Organisation.

Was das bedeutet? In erster Linie viel Spaß, denn bald schon balgen sich die DEA, die Navy, das CIA und das Drogenkartell um das Geld und sind bereit dafür über Leichen zu gehen. Und so kommt es wie es kommen muss, Bobby und Stig müssen sich zusammenraufen, um heil aus der Sache wieder rauszukommen. Das erinnert an selige 80er Buddymovies wie Leathal Weapon oder 48 Stunden. Das Prinzip ist also altbekannt: Zwei Partner – der eine besonnen, der andere ein Hitzkopf – müssen ihre Unterschiede für eine größere Sache überwinden, liefern sich krachende Gefechte mit Schusswaffen oder Faust, und zwischendurch auch mal rein verbal. Denn Humor spielt hier eine große Rolle.2 Guns Szene 1

Ernste Ansätze braucht man hier nämlich keine suchen. Alles, was auch nur entfernt für einen sozialen Kommentar getaugt hätte – Einwanderung von Mexikanern, kriminelle Machenschaften der Regierung, Vertuschungen in der Army – dient hier lediglich als Kulisse. Diversen Spielereien mit Political Incorrectedness zum Trotz, eine Satire ist 2 Guns damit sicher nicht. Dafür fehlen dann doch der Wille und der Biss. Eher markiert der Streifen eine Rückkehr zu Zeiten, als man noch nicht wirklich darüber nachdachte, was man eigentlich sagen darf. Auch dadurch hat die Action-Komödie etwas betont Altmodisches an sich, die Sorte Film, wie sie heutzutage kaum noch gemacht wird. Heutigen Zuschauer wird das vielleicht nicht weit genug gehen, ihn zu harmlos finden, zumal auch der Gewaltfaktor eher gering ist.2 Guns - Szene 2

Fans der Filme von anno dazumal dürfen sich hingegen freuen: Die Kämpfe sind vom isländischen Regisseur Baltasar Kormákur gut in Szene gesetzt, die One-liner sitzen und das bestens aufgelegte Duo Washington und Wahlberg harmoniert. Sicher, ein Klassiker, an dem man sich in 30 Jahren noch erinnern wird, ist 2 Guns wohl kaum, dafür fehlt es einfach an wirklich eigenständigen Einfällen. Aber man kann hier gut Spaß haben und wird auch noch mit einem herrlich übertriebenen Showdown belohnt. Und das ist ja auch schon mal was.



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2 Guns erinnert an selige Buddy-Action-Komödien aus den 80ern. Für manche mag das zu altmodisch oder harmlos sein, der Rest freut sich über witzige Sprüche, gut gemachte Actionszenen und ein bestens aufgelegtes Hauptdarstellerduo.
7
von 10