R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser.

R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser.

(„Red 2“ directed by Dean Parisot, 2013)

R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser.Altes Eisen? Ja, als solches könnte man die Leute von R.E.D. – kurz für „Retired and Extremely Dangerous“ – sicher bezeichnen. Aber auch altes Eisen tut verdammt weh, wenn einem damit die Fresse poliert wird. Und dazu gibt es hier mehr als eine Gelegenheit.

Ein paar Jahre sind ins Land gezogen seit den Geschehnissen in R.E.D.. Der frühere Agent Frank Moses (Bruce Willis) hat sich endgültig aus dem tödlichen Geschäft zurückgezogen und möchte einfach nur seine Rente genießen, ein bisschen ausspannen, zwischendurch mal den Hausmann spielen. Seiner Freundin Sarah (Mary-Louise Parker) ist das aber entschieden zu wenig. Ein bisschen fade sei ihre Beziehung geworden und sie sehnt sich nach ein bisschen Aufregung und Nervenkitzel. Dieser Wunsch scheint erhört zu sein, als Franks Ex-Kollege und bester Kumpel Marvin (John Malkovich) auftaucht, um ihn vor etwas zu warnen, nur um einige Minuten später zu sterben.

Oder doch nicht? Genau genommen war auch dieser Tod, wie so viele davor, nur vorgetäuscht, um untertauchen zu können. Und das aus gutem Grund: Sein Name steht ebenso wie der von Frank auf einer Liste, die mit dem geheimen Projekt „Nightshade“ in Verbindungen gebracht wird. Eine nukleare Bombe soll vor über 30 Jahren mitten in Moskau versteckt worden sein. Klar, dass das die Geheimdienste rund um den Globus auf den Plan bringt, schließlich will jeder das hochexplosive Technikwunder für sich haben. Und so wird das Trio bald von (Ex-)Agenten und Auftragskillern aus der halben Welt gejagt.R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. Szene 1

Also business as usual, R.E.D. 2 setzt das Erfolgsrezept des Vorgängers ohne große Änderungen fort. Zwar überließ Robert Schwentke (R.I.P.D.) seinem Kollegen Dean Parisot (Galaxy Quest) den Regiestuhl, für den Zuschauer macht sich das aber nicht bemerkbar. Wie schon bei Teil eins der Comic-Verfilmung sind es vor allem zwei Elemente, die den Spaß hier ausmachen: 1. die Spielfreudigkeit der Darsteller 2. die Absurdität von pensionierten Agenten, die alles und jeden fertigmachen.

Natürlich ist es schade, dass Morgan Freeman nicht mehr Teil von der Partie ist. Sein Wegfallen wird durch Anthony Hopkins als herrlich durchgeknallter Wissenschaftler Bailey aber wettgemacht. Auch Neuzugang Catherine Zeta-Jones in der Rolle der Ex-KGB-Agentin Katja geht in Ordnung, zumal sie als Franks Ex-Geliebte mächtig Feuer in die Beziehung von Frank und Sarah bringt. Im Vergleich dazu bleibt Byung-hun Lee als weltbester Auftragskiller Han Cho Bai recht blass. Und die obligatorische Rolle des skrupellosen Regierungsbeamten – dieses Mal vertritt Jack Horton (Neal McDonaugh) die USA – war schon im Vorgänger die undankbarste.R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. Szene 2

Was die Absurdität angeht, kann Teil zwei dem ersten aber nicht ganz das Wasser reichen. Noch immer ist es witzig, wenn die britische Ex-Agentin Victoria (Helen Mirren) ständig damit beschäftigt ist, Leichen zu entsorgen, weil ihr das Töten so fehlt. Und auch Marvin ist dank seiner paranoiden Art und seiner häufigen und häufig lächerlichen Verkleidungen immer für einen Lacher gut. Nur kennt man all das eben schon vom Vorgänger, was hier manchmal zu einem Problem wird: Absurdität funktioniert nur dann, wenn sie unerwartet kommt.

Auch bei der Geschichte zieht die Fortsetzung den Kürzeren. War die beim Vorgänger, aller Komik zum Trotz, noch klassisches und irgendwie nachvollziehbares Agentenmaterial, werden hier einfach nur wild die unterschiedlichsten Leute aufeinander losgelassen, was sich auch am ständig wechselnden Schauplatz zeigt. Spaß macht der Film natürlich auch so und wer R.E.D. mochte, wird mit dem Nachfolger seine Freude haben. Beim bereits angekündigten dritten Teil darf man sich bei der Handlung ruhig aber wieder ein bisschen mehr Mühe geben und sich nicht wieder so sehr auf Bewährtem ausruhen.



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R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. übernimmt das Erfolgsrezept des Vorgängers und setzt das ohne große Änderungen fort. Fans wird das freuen, durch die fehlenden Überraschungen und die schwächere Geschichte zieht Teil zwei insgesamt aber den Kürzeren.
6
von 10