Tödliches Spiel - Would you Rather?

Tödliches Spiel – Would you Rather?

(„Would you Rather?“ directed by David Guy Levy, 2012)

Tödliches Spiel - Would you Rather?Iris (Brittany Snow) opfert ihrem an Leukämie erkrankten Bruder (Logan Miller) die gesamte Freizeit und ist mit der ausweglos erscheinenden Situation überfordert. Als sie auf Empfehlung ihres Hausarztes einer Einladung zu einem abendlichen Dinner folgt, bei dem ihr versprochen wird all ihre Sorgen loszuwerden und einen geeigneten Spender für Raleigh zu finden.
Diese Chance erhalten außerdem sieben weitere Personen verschiedenster Herkunft. Als das Spiel „Was würdest du lieber tun…?“ dann beginnt, wird allen sehr schnell klar, dass es kein zurück gibt und dass der einzige Ausweg Sieg oder Tot ist.
Der großzügige, geisteskranke Shephard Lembrick (Jeffrey Combs)  begleitet die Teilnehmer höflich von Runde zu Runde. Entweder verletzen sich die Teilnehmer selbst oder sie müssen jemand anderen leiden lassen. Der gegenseitige Respekt weicht recht schnell dem Überlebenstrieb und Iris hat gute Chancen auf den großen Preis, mit der Aussicht ihrem Bruder das Leben zu retten.

Was als harmlose Dinnerparty beginnt, wird schließlich zum letzten Abendmahl. Bereits nach der ersten Runde des Spiels, wenn nicht sogar schon früher, wird klar, dass man hier nicht unglaublich viel erwarten darf. Schon die Synchronisation ins deutsche ist taktlos und die Darsteller vollkommen undurchsichtig. Selbst die kleinen Versuche die Vergangenheit der einzelnen Teilnehmer zu durchleuchten führt nicht zu der geringsten Empathie.Tödliches Spiel - Would you Rather? Szene 1

Und wieder einmal geht es in erster Linie um die Belustigung der Reichen, eine Art Arenakampf, bei welchem der Imperator die Spielregeln nach seinem Geschmack gestaltet. Dieses Kino funktioniert in der Regel gut, wenn es dem Regisseur gelingt Gefühle bei dem Betrachter hervorzulocken. Dabei ist es fast egal ob Ekel, Angst, Mitleid, Hass etc… Muss man sich aber völlig emotionslos diesen ca. 90 Minuten stellen, könnte man noch hoffen, dass zumindest die Foltermethoden einmalig erscheinen. Passt beides nicht zusammen ist der Film für den Allerwertesten.Tödliches Spiel - Would you Rather? Szene 2

„Eine Hommage an Saw“ prangt in großen Buchstaben auf dem Cover, doch ich versprach mir aus Erfahrung nicht besonders viel davon, um nicht unnötigerweise enttäuscht zu werden. Die Grundidee klingt zunächst interessant und auch der Trailer verspricht wieder ein Feuerwerk der Spannung. Der einzige Knaller des Films ist aber dann wohl doch nur die Explosion des Silvesterknallers in der Hand eines Kandidaten. Selbst die Verdeutlichung von Gewalt vergnügt sich nur mit ein paar Blutfleckchen, es wird auch hier vermieden dem Betrachter Furcht einzuflößen. Diesen Film mit Saw (Teil 1!) zu vergleichen käme einer Blasphemie recht nahe und muss aus meiner Sicht verboten werden. Dass sich Levy denselben kommerziellen Erfolg erhofft hat steht wohl außer Frage. Zwar ist bei Saw auch kein gründlicher Tiefgang zu erleben, aber der Ideenreichtum der Drehbuchautoren, Screen-/Setdesigner und die glaubhafte Angst der Darsteller machen diesen Streifen zumindest sehenswert. Would you Rather versagt leider auf ganzer Linie.



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Psychospielchen ohne Nervenkitzel. Die Gewaltverwöhnte Horrorfilmgemeinde wird sich hier vermutlich noch bevor das Spiel vorbei ist zu Tode gelangweilt haben, oder höchstens aus Anstand den Abspann abwarten.
3
von 10