Studio Ghibli

Studio Ghibli [Special]

Kaum zu glauben, aber das ehrwürdige Studio Ghibli ist inzwischen mehr als 30 Jahre alt. Am 15. Juni 1985 nach dem großen Erfolg von Nausicäa aus dem Tal der Winde von Hayao Miyazaki und Isao Takahata gegründet, hat das japanische Animationsstudio im Land der aufgehenden Sonne die Bedeutung, die im Westen Walt Disney einnimmt. Regelmäßig führten deren Filme die Kinocharts an, einige gehören dort sogar zu den erfolgreichsten aller Zeiten und so manche Ghibli-Figur ist längst fester Bestandteil der Popkultur geworden. Und das, obwohl – vielleicht auch weil? – sie so wenig mit dem zu tun haben, was hierzulande als typischer Anime gilt.

Große Kulleraugen gibt es nicht, wir bekommen keine Schulmädchenschlüpfer zu sehen, und auch keine exzessive Gewalt. Harmlos sind die Werke deshalb aber nicht zwangsweise. Während einige mit ihren knuffigen Fabelwesen eindeutig eine jüngere Zielgruppe suchen oder auch von den Problemen des Erwachsenwerdens berichten, sind andere deutlich düsterer und setzen sich auch für ein besseres Miteinander von Mensch und Natur ein.

Doch gleich, ob nun real oder Wunderwelt, kindlich oder todernst, eines teilen die rund 20 Filme, die seit seinem Bestehen entstanden sind: fantastische, handgefertigte Zeichnungen mit liebevollen Details, dazu aufwendige Animationen – die Werke von Studio Ghibli sind oft kleine Kunstwerke, wie es sie heute kaum mehr gibt. Während einige wie Chihiros Reise ins Zauberland oder Das wandelnde Schloss auch im Westen eine enorme Popularität genießen, sind andere eher weniger bekannt. Grund genug, einen Blick auf rund 30 Jahre Zeichentrickgeschichte zu werfen. Über das Vorschaubild kommt ihr zu der jeweiligen Rezension.

Die Werke von Studio Ghibli

Die Frühwerke

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen? Das mag schon stimmen, aber es macht Spaß, ihnen auf dem Weg dorthin zuzusehen. Noch bevor Miyazaki und Takahata Studio Ghibli gründeten, hatten sie sich durch eine ganze Reihe von Filmen und Serien bereits einen Namen im Animegeschäft gemacht. Eine Auswahl davon findet ihr unten in der Galerie verlinkt. Bei einigen nahmen sie selbst auf dem Regiestuhl Platz, bei anderen waren sie am Inhalt, vor allem aber an den Animationen beteiligt. Einen Blick wert sind die prä-Ghibli-Werke aber so oder so, und das nicht nur aus historischen Gründen.

Manga

Auch wen Hayao Miyazaki in erster Linie für seine Animes bekannt ist, hat er doch in frühen Jahren auch eine Reihe von Mangas veröffentlicht. Für Filmfans besonders interessant ist dabei natürlich Nausicäa aus dem Tal der Winde, das die Vorlage für seinen Anime wurde. Aber auch Shunas Reise sollten sich Fans nicht entgehen lassen.

Weitere Tipps für Ghibli-Fans

Sag mir, was du magst, und ich sag dir wer du bist! Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber es lohnt sich manchmal schon, die Vorlieben eines Menschen genauer anzuschauen, um etwas über ihn zu erfahren. Und das gilt dann auch für Studio Ghibli. So war es beispielsweise Erzählung einer weißen Schlange, der erste Animefilm in Farbe, welcher Hayao Miyazaki dazu veranlasst hat, überhaupt in diesem Bereich arbeiten zu wollen. Später ging Studio Ghibli sogar dazu über, geschätzte Filme anderer Animationskünstler selbst zu veröffentlichen, meistens welche aus dem Westen, die vorher keinen japanischen verleih hatten. Eine Auswahl davon findet hier unten, wobei insbesondere der französische Klassiker Der König und der Vogel hier von Bedeutung ist, der in seiner früheren Version einen großen Einfluss auf Das Schloss von Cagliostro hatte. Und wer dann noch mehr erfahren möchte, der darf sich schon einmal den Dokumentarfilm The Kingdom of Dreams and Madness notieren, der ausschließlich dem legendären Animationsstudio gewidmet ist.



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