Hellbenders – Zum Teufel mit der Hölle

Hellbenders – Zum Teufel mit der Hölle

(„Hellbenders“ directed by J.T. Petty, 2012)

Hellbenders – Zum Teufel mit der HölleDie gute alte Hölle. Entweder die Leute glauben an sie und tun dann alles, um nicht dorthin zu kommen. Oder es ist für sie nichts weiter als ein Ammenmärchen. Aber an sie zu glauben und dann alles dafür zu tun, um dort hinein zu gelangen? Das ist schon ungewöhnlich. Aber ungewöhnlich, das trifft auf den Orden der Hellbound Saints allgemein sehr zu. Dort kümmert man sich hauptberuflich um die Austreibung von Dämonen, Teufelsbrut und was einem in New York sonst so über den Weg läuft. Und sollte ein Exorzismus nicht wie gewünscht klappen, nehmen sie die Ausgeburt des Bösen eben im eigenen Körper auf und schicken es – und sich selbst – per Selbstmord in die Hölle. Doch dann stoßen sie bei einem Einsatz auf ein Wesen, das einige Stufen stärker ist als die üblichen Begegnungen: Surt, ein destruktiv veranlagter Gott aus der nordischen Mythologie.

Ghostbusters trifft Der Exorzist? Da hat sich jemand aber große Vorbilder ausgesucht. Doch die Kombination der beiden Kultfilme hat Potenzial: Den Witz der Geisterjäger mit dem Nervenkitzel des Horrorklassikers zu verbinden, das könnte durchaus frischen Wind in ein Genre bringen, das viel zu oft darauf bedacht ist, das immer gleiche Klientel mit dem immer gleichen Szenario zur Kasse bitten zu wollen. Und doch hat Hellbenders mit dem gleichen Problem zu kämpfen, das viele Horrorkomödien plagt: Lachkrämpfe und Nervenkitzel, das passt nicht immer zusammen. Doch während bei den meisten Vertretern der Gruselaspekt durch zu viele Gags in den Hintergrund rückt, ist es hier genau anders herum. Der Horrorteil ist recht passabel, der Humor ist es nicht.Hellbenders – Zum Teufel mit der Hölle Szene 1

Dabei sind die Grundideen gar nicht schlecht. Priester, die explizit sündigen und sogar ein Buch darüber führen, wer an welcher Stelle gegen welche Gottesgebote verstoßen hat, ist eine amüsante Umkehrung der üblichen Gepflogenheiten. Und auch die Charaktere sind schön schräg geworden: versoffene, pöbelnde Geistliche, die so gar nicht ins Figurenschema passen. Aber all das hilft nichts, wenn die eigentlichen Witze derart zahm und müde sind wie hier. Dass gerade Religion eine dankbare Vorlage für Satire und bissig-bösen Humor abgibt, haben viele Filme von Dogma bis zu In the Name of the Son bewiesen. Doch mit denen hat Hellbenders wenig am Hut, da passen Vergleiche zu American Pie deutlich besser, Zoten statt Messerstiche sind angesagt.Hellbenders – Zum Teufel mit der Hölle Szene 2

Wenn es brutal wird, dann eher im Horrorbereich. Verstümmelungen sind hier keine Seltenheit, auch sonst scheute man nicht vor Gewalttaten zurück. Doch ist auch das alles übertrieben und humorvoll gemeint. Im Gegensatz dazu sind die Szenen um Surt und seine besessenen Anhänger richtig gelungen und im positiven Sinne furchteinflößend. Es wäre interessant gewesen, hätte Regisseur J.T. Petty sich allein darauf beschränkt und einen klassischen Film um Dämonen und Teufel gedreht, den Humoraspekt komplett rausgelassen. So aber ist Hellbenders wirklich nur denen zu empfehlen, die so ziemlich jeder Horrorkomödie etwas abgewinnen können und Spaß daran haben, wenn blutige Szenen mit derben Zoten in einer Dauerschleife abgespult werden.



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Höllisch gut ist anders: Die Idee einer Exorzistenkomödie ist reizvoll, die Ausführung weniger. Dabei ist der Horrorteil von Hellbenders überraschend stimmungsvoll, kommt aber gegen die müden Witze nicht an.
4
von 10