Party Invaders

Party Invaders

(„+1“ directed by Dennis Iliadis, 2013)

Party InvadersDumm gelaufen: Zwei Jahre sind David (Rhys Wakefield) und Jill (Ashley Hinshaw) nun schon ein Paar, die Freude auf ein Wiedersehen war groß. Doch die ist schnell vorbei, als David ausgerechnet mit Jills großer Konkurrentin rumknutscht und dabei von ihr erwischt wird. Mit der Partnerschaft hat es sich danach erledigt, die Betrogene will nichts mehr von dem Fremdknutscher wissen. Doch so ganz mag David die Hoffnung nicht aufgeben, auf der größten Collegeparty aller Zeiten soll das Herz der Angebeteten zurückerobert werden. Aber das wäre schon unter normalen Umständen schwierig. Und hier läuft einiges alles andere als normal: Jill gibt es plötzlich zweimal, genau wie David. Und alle anderen auch. Eine Gruppe zeitreisender Doppelgänger hat die Party unterlaufen und kommt mit jedem Stromausfall näher. Doch was wollen die? Wo kommen die überhaupt her? Und wie können wir sie aufhalten?

So eine richtige Erklärung dafür hat niemand, nicht einmal Dennis Iliadis (Remake von The Last House on the Left), der hier nicht nur als Regisseur auftritt, sondern auch für die Idee dahinter verantwortlich ist. Die ist zweifelsfrei originell, hätte aber gerne noch weiter ausgebaut werden dürfen; viel erklärt wird nicht, selbst nach dem Abspann weiß man nicht so recht, was da eigentlich passiert ist. Aber auch wenn die Antworten für manche enttäuschend dürftig ausfallen werden, die Fragen sind dafür umso interessanter.Party Invaders Szene 1

Wenn David und die anderen beispielsweise darüber nachdenken müssen, wie ein vergangenes Ich das zukünftige beeinflusst – und umgekehrt – blitzen immer wieder bekannte Vorbilder wie Zurück in die Zukunft oder Looper hervor, hinzu kommen bewährte Zeitschlaufengags à la Und täglich grüßt das Murmeltier oder Edge of Tomorrow. Vor allem gibt es dabei auch immer wieder spannende Momente, schließlich wissen David und die anderen nie genau, wer von den Gästen real ist, wer die täuschend echte Kopie. Ein bisschen Blut fließt bei den Auseinandersetzungen mit den Partycrashern auch, allzu brutal wird der Science-Fiction-Thriller dabei jedoch nicht.

Das wäre für die Zielgruppe aber vermutlich auch unpassend gewesen, zumindest liegt der Verdacht nahe, dass hier eher teenageraffine und -zugehörige Zuschauer angesprochen werden sollen. Jung, hübsch, etwas unbedarft, die Figuren hätten aus einer beliebigen Sopa Opera entnommen werden können. Tatsächlich tut Party Invaders – nicht nur wegen des etwas unglücklichen deutschen Titels – die erste halbe Stunde so, als wäre er nicht mehr als eine weitere alberne Teenieklamotte, angereichert mit den Partyexzessen aus Project X.Party Invaders Szene 2

Dass hier mehr geboten wird, ahnen Thrillerfreunde schon bei einem Blick auf die Besetzung. Ob Kalkül oder Zufall, bemerkenswert ist es auf jeden Fall, dass der australische Sonnyboy Rhys Wakefield nach The Purge und The Philosophers schon das dritte Mal in kurzer Folge in einem Genrefilm mit doch recht ungewöhnlicher Grundidee mitspielt. Wie bei den beiden anderen Beispielen wurde auch hier nicht das gesamte Potenzial genutzt, zu oft ruht man sich auf Konventionen und Altbekanntem aus. Wer darüber hinwegsehen kann und sich auch nicht an einer Teenager-Love-Story stört, der darf bei dieser Party überraschend viel Spaß haben.



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Ich bin ich, aber wer bist du? Der Anfang lässt auf eine gewöhnliche Teenieklamotte schließen, später wandelt sich Party Invaders aber in einen zwar nur dürftig erklärten, dafür umso orignelleren Science-Fiction-Thriller.
6
von 10