(„Serbuan maut“ directed by Gareth Evans, 2011)
Nach Merantau-Meister des Silat sind auch in Gareth Evans‚ neuem Film The Raid wieder Schauspieler wie Iko Uwais, Yayan Ruhian und Donny Alamsyah mit an Bord. Doch diesmal ist der Raum, auf dem das Geschehen stattfindet, kleiner und die Zahl der Gegner größer…
Der junge Polizist Rama (Iko Uwais) soll zusammen mit seiner Sondereinheit ein heruntergekommenes Hochhaus mitten in Jakarta einnehmen. Dieses wird von Tama Riyadi (Ray Sahetapy) regiert und bietet armen Menschen, Junkies und Kleingangstern Unterschlupf und diese haben es schon öfters geschafft, ihr Hochhaus gegen die Polizei zu verteidigen. Zu Beginn verläuft alles nach Plan und die Eliteeinheit schafft es, die ersten Etagen zu sichern. Doch als sie entdeckt werden entbrennt ein blutiges Gemetzel in dem nur eines zählt. Überleben.
Die Story? Nein, das ist nun wirklich nicht der Grund, warum man sich diesen Film anschauen sollte. Diese ist hier aufgrund des geringen Budgets (angeblich gerade einmal 1,1 Millionen Pfund) recht klein gehalten und dient mehr als Rahmen für die Prügeleien und Feuergefechte, die sich während des Films ereignen. Trotzdem gibt sie das eine oder andere Mal noch kleinere Überraschungen her. Diese sind jedoch keine unvorhersehbaren Wendungen in der Geschichte, sie dienen lediglich als kleine Verschnaufpause zwischen den Kämpfen. Diese Tatsache kann man ganz gut an einem kleinen, persönlichen Twist von Rama erkennen, denn dieser wird schon sehr früh angedeutet und auch etwa zur Hälfte des Films aufgelöst. Hiermit hat man also nicht versucht den Zuschauer am Ende des Films ins Staunen zu versetzen und sprachlos zu machen.
Dies ist aber auch gar nicht Aufgabe der Handlung, denn das schafft das schier endlose Blutvergießen schon von ganz allein. Zu Beginn, wo noch ein Großteil der Polizisten mit von der Partie ist, gibt es ein riesengroßes Kugelfeuerwerk, was zwar einerseits schon recht beeindruckend ist, aber andererseits nur dazu dient, die Darstellerriege etwas auszudünnen und somit Platz für die zweite Hälfte des Films zu schaffen. In dieser regieren nun nicht mehr die Feuerwaffen, sondern die Füße und Fäuste. Die Kampfszenen sind hier handgemacht und strotzen nur so vor Kompromisslosigkeit. Egal ob beim „Mann gegen Mann“ oder bei „Einer gegen Alle“, die Bewegungen sind so schnell, dass man als Zuschauer nur schwer mitkommt. Und trotz der harten Gewalt, von der man hier immer wieder Zeuge wird, kommt man nach den Fights aus dem Staunen und der Faszination kaum noch heraus, denn diese Art von Actionfilm bekommt man heutzutage nicht oft zu sehen.
An dieser Stelle muss man aber auch den US-amerikanischen Soundtrack loben, an dem unter anderem auch Linkin Park-Mitglied Mike Shinoda mitgearbeitet hat. Dieser schafft es während des ganzen Films, speziell in den Kampfsequenzen, die Spannung immer noch etwas höher zu treiben. Dieser Electro-Rock mag nicht jedem gefallen, aber zu diesem Film passt er wie die Faust aufs Auge.
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