Dark House
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Dark House – Dunkles Vermächtnis

(„Dark House“ directed by Victor Salva, 2014)

Dark House
„Dark House – Dunkles Vermächtnis“ erscheint am 24. März auf DVD und Blu-ray

Das Leben von Nick Di Santo (Luke Kleintank) war schon immer ein wenig anders gewesen: Seinen Vater hat er nie kennengelernt, seine Mutter Lilian (Lesley-Anne Down) sitzt seit seiner Kindheit in einer psychiatrischen Anstalt. Und dann wäre da noch seine unheimliche Gabe, durch Handauflegen den Tod anderer vorhersehen zu können. Erst als Lilian bei einem Brand stirbt, kommt er des Rätsels Lösung über seine Herkunft näher, denn in ihrem Nachlass befindet sich ein Haus, das Nick seit seiner Kindheit gezeichnet hat – ohne es zu kennen. Zusammen mit seiner hochschwangeren Freundin Eve (Alex McKenna) und seinem besten Freund Ryan (Anthony Rey Perez) macht er sich auf den Weg, um sein Erbe anzutreten und überlebt dabei eine böse Überraschung.

Horrorfans kennen das Problem: Jede Woche schwillt das Regal in der Videothek um die Ecke um mehrere Vertreter an, doch so richtig interessant ist nur das wenigste davon. Sofern man den Anspruch hat, dass jeder Film etwas Eigenständiges haben sollte, etwas, das ihn von anderen unterscheidet, wartet man manchmal Wochen, sogar Monate, bis dieser erfüllt wird. Am häufigsten gelingt das noch, wenn munter mit anderen Genres gekreuzt wird, gerade die Verbindung mit Komödien (Housebound, 5 Zimmer Küche Sarg) oder Dramen (When Animals Dream, Only Lovers Left Alive, The Returned) bringt immer wieder lohnenswerte Ergebnisse hervor. Doch ein reiner Horrorfilm, dessen Verlauf und Ende man nicht schon fünf Minuten vorhersagen kann? Das hat Seltenheitswert.

Dark House ist ein solcher Film. Ein junger Mann mit einer seherischen Gabe, das ist nicht unbedingt neu, und doch nimmt die Geschichte später einen ganz anderen Verlauf, als man anfangs erwartet hatte. Und dieses Überraschungsmoment hält Regisseur und Ko-Autor Victor Salva (Jeepers Creepers) auch wirklich bis zum Schluss durch. Immer wieder werden Haken geschlagen, das Subgenre gewechselt, nicht einmal die Einteilung in gut und böse will hier immer funktionieren. Als Zuschauer bleibt man so auch allein schon deshalb dabei, um zu erfahren, wie diese Achterbahn wohl enden mag.

Dabei sind die einzelnen Einfälle sicher nicht wirklich neu. Böse Kreaturen, ein unheimliches Haus im Nirgendwo, sich völlig idiotisch verhaltende Jugendliche – auch hier gibt es nur wenig, was man nicht schon zuvor woanders gesehen hat. Bemerkenswert ist jedoch die Dreistigkeit, alles zusammenzuschmeißen, ohne Rücksicht auf Verluste. Dass das Ganze überhaupt keinen Sinn ergibt, das stimmt sicherlich. Langweilig wird einem jedoch bei dem bunten Horrormix nie, gerade weil erst gar nicht versucht wird, einen Zusammenhang anzubieten, ist Dark House recht unterhaltsam.

Zu einem wirklichen Highlight reicht das trotz allem nicht, mehr als Durchschnitt darf man nicht erwarten. Neben Kohärenz und tatsächlich eigenständigen Einfällen mangelt es Dark House auch ein wenig am Gruselfaktor. Richtig furchteinflößend wird es selten, die Effekte sind billig, lediglich der Anblick von recht bizarren Wesen, die später die Reise in die Vergangenheit stören, paralysiert ein wenig. Dafür darf der aus der Saw-Reihe bekannte Tobin Bell hier als axtschwingender Hinterwäldler zeigen, dass eine tiefe Stimme und ein irrer Blick manchmal ausreichen, um schleunigst das Weite suchen zu wollen. Ob das reicht, ist wie so oft Ansichtssache. Aber wer einen neuen abwechslungsreichen Horrorfilm braucht und dabei nicht die größten Ansprüche hegt, der kann es mal mit dem Beitrag des letztjährigen Fantasy Filmfests versuchen.



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Jugendliche, die in einem abgelegenen Haus nach Antworten suchen und das Böse finden, gehören zum Standardrepertoire des Horrorfilms. Interessant sind bei „Dark House“ dann auch weniger die Bestandteile als vielmehr die irrwitzige Kombination derselben, die mit ihren zahlreichen Wendungen selbst Genrefans überraschen wird.
6
von 10