Wish I Was Here Szene
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Wish I Was Here

(„Wish I Was Here“ directed by Zach Braff, 2014)

Wish I Was Here
„Wish I Was Here“ erscheint am 26. März auf DVD und Blu-ray

Im Jahr 2004 veröffentlichte Zach Braff sein Regiedebüt Garden State, mit dem er sowohl bei Kritikern, als auch bei Fans großen Anklang fand. Ganze 10 Jahre dauerte es, bis er erneut auf dem Regiestuhl platz nahm. Auch dieses Mal fungiert er noch dazu als Hauptdarsteller und Drehbuchautor. Doch schafft er es, an den Erfolg seines Erstlingswerkes anzuknüpfen?

Der erfolglose Schauspieler Aidan Bloom (Zach Braff) führt eigentlich ein ganz normales Leben. Er lebt mit seiner Frau Sarah (Kate Hudson) und seinen beiden Kindern Grace (Joey King) und Tucker (Pierce Gagnon) in einem Haus in Los Angeles. Die Geldprobleme, die die Familie hat, werden von der größtenteils lustigen Stimmung, die im Haus herrscht, überschattet. Doch dies ändert sich, als der Krebs von Aidans Vater Gabe (Mandy Patinkin) zurückkehrt. Dieser kann das Geld für die jüdische Privatschule seiner Enkel nun nicht mehr aufbringen. Nun muss Aidan seine Kinder vorerst zu Hause unterrichten und gleichzeitig die Dreiecks-Beziehung zwischen ihm, seinem Bruder Noah (Josh Gad) und seinem Vater wieder in Ordnung bringen, bevor es zu spät ist.

Schon bevor der Film in den USA gestartet ist, hagelte es Kritik an der Finanzierungsform von Wish I Was Here. Zach Braff hat nämlich mittels Crowdfunding mehr als 3 Millionen Euro für das Budget zusammen bekommen. Viele meinten Braff solle seinen Film gefälligst selbst finanzieren, anstatt sich das Geld von Fans spenden zu lassen. Er selbst sieht darin den Neid von anderen Autoren, bei denen Filme mittels Crowdfunding scheiterten. Doch hat diese Kritik überhaupt etwas mit dem eigentlichen Film zu tun oder ist er weit besser als sein Ruf?

Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdartseller Zach Braff, den die meisten wohl aus Scrubs – Die Anfänger kennen, schafft es seinem neuesten Film die Elemente von Drama und Komödie auf eine schöne und zumeist schonungslose Art miteinander zu verbinden. Die ganze Geschichte ist die meiste Zeit wie aus dem Leben geschnitten, weshalb das Ende des Films, welches für diesen Film etwas zu rund ist, auch nicht zu dem vorher erhaltenen Gesamteindruck passt. Es sind aber die teils lustigen und teils nachdenklich stimmenden Dialoge, die den Zuschauer in seinen Bann ziehen. Der Soundtrack, bei dem sich auch der ein oder andere Interpret vom Garden State-Soundtrack wiederfindet, tut sein übriges, um die Stimmung zu intensivieren.

Ganz so perfekt, wie der Film jetzt scheint, ist er allerdings nicht. Gerade im Drehbuch, welches von Zach Braff und seinem Bruder Adam J. Braff geschrieben wurde offenbart sich die größte Schwäche, denn die beiden versuchen hier viel zu viele Themen auf einmal abzudecken. Mal geht es um Vater-Sohn-Probleme, ein anderes Mal um kleine Probleme in der Ehe, in der sich Aidans Frau in seinen Schatten stellt, um ihn bei seinem Traum zu unterstützen. Doch auch Themen wie die Frage nach Gott und den Vorstellungen, wie es nach dem Tod weitergeht, finden in diesem Film ihren Platz. Durch ständigen Szenenwechsel fällt es somit schwer, sich auf ein Thema einzulassen.



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Zach Braffs neuester Film ist mal komisch und mal melancholisch. Doch dadurch, dass viele Themen angesprochen werden, wird letztlich kein Thema ernsthaft besprochen.
7
von 10