Automata
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(„Automata“ directed by Gabe Ibáñez, 2014)

Automata
„Automata“ ist seit 28. April auf DVD und Blu-ray erhältlich

Viele haben die schädlichen Strahlungen der Sonne nicht überlebt, über 99 Prozent der Menschen starben in den 2040ern, der Rest bunkert sich in den wenigen verbliebenen Städten ein und überlässt Robotern die Arbeit. Zwei Protokolle sind es, durch die die mechanischen Helfer in Schach gehalten und so ungewollte Handlungen verhindert werden sollen. Doch bei seinen routinemäßigen Untersuchungen stellt der Versicherungsagent Jacq Vaucan (Antonio Banderas) fest, dass bei einigen Exemplaren offenbar jemand manipulierend eingegriffen hat. Nicht nur, dass die Roboter teilweise recht seltsame Verhaltensweisen an den Tag legen, sie scheinen ihre eigene Programmierung ändern zu wollen – mit unvorhersehbaren Folgen.

So schön uns die Technik den Alltag auch versüßt, ganz geheuer ist sie einem nicht immer. Vor allem Filmemacher beschäftigen sich ganz gern damit, was es heißt, Geräte mit einer künstlichen Intelligenz auszustatten: Chappie lief vor einigen Wochen in unseren Kinos an, seit letzter Woche ist dort Ex Machina zu sehen, Terminator: Genisys läuft Anfang Juli an. Automata hat es hierzulande nicht ganz bis auf die große Leinwand geschafft, von einem kurzen Abstecher bei den Fantasy Filmfest Nights dieses Frühjahr einmal abgesehen, darf der Science-Fiction-Film exklusiv im DVD-Regal um Aufmerksamkeit kämpfen. Ganz fair ist das nicht, denn Regisseur und Ko-Autor Gabe Ibáñez hat hier sicher nicht alles, aber doch eigenes richtig gemacht.

Vor allem der Einstieg ist dem Spanier gut gelungen: Die Stadt ist wunderbar heruntergekommen, die Menschen trauen sich nur noch mit Plastiküberzügen aus dem Haus, Verkündungen erfolgen über riesige Hologramme, alles hier ist dunkel, in blauen Farben gehalten. Vor allem aber sehen die Roboter, irgendwo zwischen Iron Man und Schaufensterpuppe, fantastisch aus, wenn man bedenkt, dass Ibáñez mit im Genrevergleich relativ sparsamen 15 Millionen Dollar auskommen musste – und davon wollten die diversen bekannten Gesichter ja auch noch bezahlen werden. Den optischen Höhepunkt, den erreicht Automata jedoch, als Vaucan später die Stadt verlässt und sich durch die Wüste schlagen muss: In gespenstisch-unterkühlten Bildern wird hier deutlich, wie lebensfeindlich die Welt nach der ökologischen Katastrophe geworden ist.

Gleichzeitig werden ab diesem Zeitpunkt aber auch die inhaltlichen Schwächen immer offensichtlicher. Die Geschichte an sich hatte durchaus Potenzial, anfangs erweckt Automata auch den Eindruck, Science Fiction mit einem Neo-Noir-Thriller kreuzen zu wollen. Doch die Verfolgungsjagden und Schusswechsel werden mit der Zeit nicht nur deutlich weniger, sie waren von Anfang an nur wenig sinnvoll integriert. Wenn dann später auch noch skrupellose Gangster aus der Genreschublade hüpfen, bei denen man gar nicht so genau weiß, was die hier eigentlich zu suchen haben, wirkt der Versuch der Spannung doch sehr forciert. Aber auch die ruhigeren Momente, in denen existenzielle Fragen im Raum stehen, wollen nicht so richtig überzeugen, halten sich zu sehr an Klischees und bekannte Phrasen.

Allmählich dämmert einem so, dass Ibáñez im Grunde gar nicht so wahnsinnig viel zu erzählen hat, es zwischendurch auch nicht tut, die Handlung zum Stillstand kommt. Hier ein paar Ideen mehr wären hier schön gewesen, vielleicht auch mehr Hintergrundinformationen zum Leben auf der Erde und der Gesellschaftsstruktur. Doch auch wenn Automata so nicht das Highlight ist, das man sich vielleicht anfangs erhofft hat, ist es doch ein sehenswerter Blick auf eine mögliche Zukunft, in der Roboter uns ähnlicher werden, als wir es insgeheim wollen.



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Was tun, wenn Roboter zu intelligent werden? „Automata“ zeigt uns in teils gespenstisch schönen Bildern eine menschenfeindliche Zukunft und stellt auch interessante Fragen. Die Antworten sind es weniger, nach einem vielversprechenden Auftakt hat der Film nicht mehr viel zu erzählen.
6
von 10