Das goldene Ufer
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Das goldene Ufer

(„Das goldene Ufer“ directed by Christoph Schrewe, 2014)

Das goldene Ufer
„Das goldene Ufer“ ist seit 10. April auf DVD und Blu-ray erhältlich

Vor zehn Jahren kamen die beiden als Waisenkinder zu der Grafenfamilie von Rennitz im Königreich Hannover, inzwischen erwachsen geworden arbeiten Gisela (Miriam Stein) und Walther (Volker Bruch) nun als Magd und Knecht. Doch richtig glücklich sind sie dabei nicht geworden. Gisela leidet unter der herrischen Willkür der Gräfin (Ulrike Folkerts), träumt davon in Amerika ein Leben als freier Mensch zu führen. Walther hat sich viel besser mit seiner Situation als Untergebener abgefunden, doch auch er wäre lieber mehr als ein Knecht geworden, eine Stelle als Förster, das war sein eigentliches Ziel.

Der Bedarf nach historischen Stoffen scheint ungebrochen, vor allem den etwas gefühlsbetonteren. Und so war es dann auch kein Osterwunder, dass nach dem letztjährigen großen Erfolg von Die Pilgerin Anfang April erneut die Verfilmung eines Romans von Iny Lorentz über die heimische Mattscheibe flimmerte. Dieses Mal springt das Autorenduo zwar nicht ganz so weit zurück in die Vergangenheit, ansonsten kommt einem hier aber so manches recht bekannt vor. Auch dieses Mal steht eine junge Frau im Mittelpunkt, die sich nicht mit der vorherrschenden Ordnung in der Gesellschaft abfinden mag und mal mehr oder weniger offen dagegen rebelliert.

War Die Pilgerin dabei aber ein zuweilen überraschend spannender Abenteuerfilm, soll hier vor allem geschmachtet werden – schließlich sind Gisela und Walther seit Urzeiten ineinander verliebt, ohne es sich oder anderen eingestehen zu wollen. Amerika, das hier poetisch als goldenes Ufer bezeichnet wird, kommt Titel und Cover zum Trotz in der Geschichte kaum vor, ist allein ein Symbol der Sehnsucht. Wer sich also etwas Aufbruchsstimmung erhofft, wird enttäuscht, die gibt es hier allenfalls, weil eine Gesellschaft im Umbruch gezeigt wird, das Volk dem Adel immer mehr Rechte abverlangt.

Dass dem kaum etwas entgegenzusetzen ist, liegt auch daran, dass Das goldene Ufer seine Personen leicht erkennbar in Schwarz und Weiß einteilt. Die einfachen Menschen sind ehrlich, herzensgut, selbstlos, der Adel herablassend, ungerecht, ehrlos. Zwischentöne gibt es kaum, was im Lauf der rund 100 Minuten passieren wird, da steht eigentlich schon nach der Einführung fest. Damit ist die historische Romanze sehr auf seine Zielgruppe eingerichtet und letzten Endes auch angewiesen. Überraschungen gibt es keine, originelle Wendungen ebenso wenig. Nicht einmal der gelegentliche Humor von Die Pilgerin ist hier noch zu finden, der Film nimmt sich sehr ernst.

Wer sich zur Zielgruppe zählt, den wird das eventuell freuen, denn es wird geboten, was auch schon zahllose andere Filme gemacht haben, nicht mehr. Das heißt, wird dürfen Menschen in hübsch zurecht gemachten Kostümen sehen – attraktiv besetzt –, die bedeutungsschwangere, wenn auch plumpe Dialoge von sich geben, eine dramatische Musik informiert verlässlich, sobald eine wichtige Stelle im Film erreicht wird. Lediglich der unerwartete Auftritt des Dichters Heinrich Heine (Vladimir Burlakov) lockert das sehr schematische Das goldene Ufer auf, wird aber lediglich für eine Metapher missbraucht. Ansonsten ist das Drama recht langweilig und unambitioniert, gehörte eher weniger zu den Highlights des Osterprogramms.



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Zwei Bedienstete sind unglücklich mit ihrer Position und heimlich ineinander verliebt, dass das nicht so bleiben darf, ist Ehrensache. Tatsächlich nimmt „Das goldene Ufer“ das altbekannte Szenario und verzichtet völlig darauf, ihm etwas Neues abgewinnen zu wollen. Wer übertriebene Historien-Romanzen mag, darf einschalten, der Rest wird sich schnell bei der sehr schematischen Romanverfilmung langweilen.
4
von 10